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Plenarsitzung

„Jugend Macht Zukunft“ bringt sich ein

Junge Menschen haben oft das Gefühl, dass sich ihre Meinung in der Politik nicht ausreichend wiederfindet und sie nur wenige Möglichkeiten haben, sich aktiv einzubringen. Um diesen Dialog zwischen Jugendlichen und Politiker/innen zu verbessern, hat der Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt bereits 2014 das Projekt „Jugend Macht Zukunft“ ins Leben gerufen.

Jugend bringt sich mit Zukunftsideen ein

Im Jahr 2020 wurde es in Zusammenarbeit mit dem damaligen Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie noch einmal intensiviert. In einer Workshop-Reihe haben sich junge Menschen aus Sachsen-Anhalt mit zentralen Zukunftsfragen auseinandergesetzt. In verschiedenen Formaten diskutierten sie mehr als ein Jahr über Themen wie Bildung, Lebensmittelverschwendung, Fahrradverkehr oder Strukturwandel. Am Ende ist ein 40-seitiges schriftliches Papier „Jugend Macht Nachhaltigkeit“ mit den Positionen junger Menschen entstanden.

An einem Balkon ist eine kleine Solaranlage angebracht

Auch Mini-Solaranlagen an Balkonen, auf Terrassen oder in Gärten können einen kleinen Beitrag zum Energiesparen leisten.

Der Ausschuss für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt hat am Mittwoch, 1. Februar 2023, zwei dieser jungen Menschen eingeladen, um sie und ihre Ideen kennenzulernen. Die 22-jährige Studentin Annemarie Bode aus Magdeburg hatte dabei gleich eine ganz konkrete Idee der Jugendlichen mit im Gepäck. Im Namen der Teilnehmer/innen von „Jugend Macht Zukunft“ forderte sie, dass junge Menschen im Alter zwischen 18 und 27 Jahren ab 2024 beim Kauf sogenannter „Balkonkraftwerke“ finanziell gefördert werden und dafür insgesamt zwei Millionen Euro in den Landeshaushalt eingestellt werden sollten.

Auf diese Weise könnten die Nutzer/innen direkt beim Strompreis entlastet werden und das Thema „Erneuerbare Energien“ würde eine breitere Aufmerksamkeit erhalten, so die Studentin. Laut Bode gebe es viele Argumente, die für Balkonkraftwerke sprächen. In Bundesländern wie Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin gebe es außerdem bereits eine Förderung. Mehr Informationen und alle Fakten rund um die Balkonkraftwerke finden Sie in der Präsentation „Warum Photovoltaik-Förderung für junge Menschen in Sachsen-Anhalt sinnvoll ist“.

Vorsitzende dankt Jugendlichen für ihr Engagement

Die Ausschussvorsitzende Kathrin Tarricone dankte den Jugendlichen im Namen des gesamten Ausschusses für ihr Engagement und warb darum, sich auch weiter aktiv mit guten Ideen in die Politik einzubringen. Dazu gebe es viele Möglichkeiten, beispielsweise könnten die für die jeweilige Region zuständigen Abgeordneten jederzeit direkt kontaktiert werden oder die jungen Menschen könnten zunächst auf lokaler oder kommunaler Ebene selbst politisch aktiv werden (zum Beispiel in Jugendstadträten). Tarricone selbst und vermutlich die meisten anderen Abgeordneten seien sehr dankbar für die Ideen der jungen Menschen. Gleichzeitig warnte die FDP-Politikerin vor zu hohen Erwartungen, denn politische Prozesse würden nun einmal ihre Zeit benötigen und nichts könnte einfach mal so entschieden werden.