Ende der 1920er Jahre galt Magdeburg weithin als „rote Stadt im roten Land.“ Dahinter stand die dominierende Rolle der SPD, insbesondere auf dem Gebiet der Kommunalpolitik. Die vorliegende, auf einer Dissertation des Autors beruhende Studie, betrachtet das spezifische Umfeld und die Besonderheiten der nationalsozialistischen Machtübernahme in dieser mitteldeutschen Großstadt.
Der besondere Wert der Untersuchung liegt in der detaillierten Betrachtung der verschiedenen sozialen Milieus und ihrer jeweiligen soziokulturellen Ausrichtung, die einerseits den Widerstand gegen die NS-Bewegung stärkten, in anderen Fällen die Angleichung und Ausschaltung jedoch ungemein erleichterten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Frühgeschichte der nationalsozialistischen Bewegung in der mitteldeutschen Metropole.
Maik Hattenhorst: Magdeburg 1933. Eine rote Stadt wird braun. Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, Magdeburger Schriften Band 3, 2010.