Cookies helfen uns bei der Weiterentwicklung und Bereitstellung der Webseite. Durch die Bestätigung erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden.

Plenarsitzung

Portrait eines furchtlosen Kämpfers

Spätestens seit der Serie „Babylon Berlin“ ist Hans Litten (1903–1938) über die Grenzen Deutschlands hinaus als politischer Anwalt bekannt, der sich kompromisslos und mutig für seine Mandanten einsetzte. Er verteidigte in zahlreichen Prozessen straffällige Jugendliche, trat als Nebenkläger für die von faschistischen Rollkommandos attackierten Kommunisten auf und legte sich mit der rechtslastigen Justiz der Weimarer Republik an.

Buchcover

Knut Bergebauer, Sabine Fröhlich, Stefanie Schüler-Springorum: Hans Litten – Anwalt gegen Hitler: eine Biographie. Göttingen: Wallstein, 2022.

In einem spektakulären Prozess im Jahr 1931 stellte er Adolf Hitler als Zeugen für die Gewalt von SA und NSDAP zur Rede. Spätestens dieser Prozess brachte ihm die Todfeindschaft der Naziführer ein. Dass Hitler diesen Rechtsanwalt nicht vergessen würde, war zu befürchten. Noch in der Nacht nach dem Reichstagsbrand wurde Hans Litten verhaftet und ins Militärgefängnis Spandau gebracht. Nach vielen Jahren der Erniedrigung und Folter, in denen er sich nicht brechen ließ, nahm er sich 1938 im Konzentrationslager Dachau das Leben.

Den Autoren und Autorinnen ist eine beeindruckende und lesenswerte Biographie einer beeindruckenden historischen Person gelungen. Das Buch spart dabei nicht mit unangenehmen Wahrheiten über eine Justiz, die in weiten Teilen auf dem rechten Auge erblindet war. 

Knut Bergebauer, Sabine Fröhlich, Stefanie Schüler-Springorum: Hans Litten – Anwalt gegen Hitler: eine Biographie. Göttingen: Wallstein, 2022.