Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch gratulierte im Rahmen einer Festveranstaltung am 1. Juli 2021 im Dom zu Magdeburg zum 30-jährigen Bestehen der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt. Brakebusch betonte, dass die Landeszentrale in den 30 Jahren seit ihrer Gründung am 22. Mai 1991 eine „eine gute Stütze unserer Demokratie, unserer Gesellschaft und unseres Selbstverständnisses von gemeinschaftlichem Leben“ gewesen sei.
Für den Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, Maik Reichel, bedeutet die Demokratie eine eigenständige Beschäftigung mit politischen Themen und Meinungsbildung. Dabei sei politische Bildung keineswegs wertneutral, sie basiere vielmehr auf den universellen Menschenrechten, dem Grundgesetz und der Landesverfassung, so Reichel.
Mit ihren zahlreichen Bildungsangeboten hat die Landeszentrale in den vergangenen drei Jahrzehnten etwa jeden dritten Sachsen-Anhalter erreicht, sei es mit Veranstaltungen, Informationsständen oder Publikationen. Zuletzt seien es jährlich zwischen 35 000 und 55 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewesen, die Vorträge, Lesungen, Seminare und Weiterbildungen besucht hätten.
Sehr positives Resümee der Landtagspräsidentin
Die Vermittlung der Vorzüge der Demokratie, der Menschenrechte, der Freiheitsrechte des Einzelnen und des friedlichen Miteinanders, des Kompromisses und der Rechtsstaatlichkeit sei die Kernaufgabe der Landeszentrale, so die Landtagspräsidentin. „Ich bin froh und dankbar, dass es die Landeszentrale für politische Bildung in Sachsen-Anhalt seit nunmehr 30 Jahren gibt. 30 Jahre sind eine lange Zeit und die Arbeit der Landeszentrale hat das gesellschaftliche Leben in Sachsen-Anhalt seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 mitgestaltet und geprägt.“ Der strukturelle Wandel und der Übergang von einer Diktatur der DDR in die vielfältige Demokratie der Bundesrepublik sei auch ein Akt des Umdenkens und Neu-Lernens gewesen. Einen entscheidenden Beitrag dazu habe die Landeszentrale für politische Bildung geleistet.
„Die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landeszentrale begleiten die Politik und die Menschen unseres Bundeslandes seit nunmehr 30 Jahren und sie werden dies auch noch in der Zukunft tun.“ 30 Jahre Landeszentrale für politische Bildung stünden für 30 Jahre erfolgreiche politische Pädagogik und Bildung. „Für den Landtag von Sachsen-Anhalt als staatliche Institution bestätige ich gern, dass der Auftrag in besonderem Maße erfüllt wird“, betonte Brakebusch. Im politischen Alltag biete die Landeszentrale Möglichkeiten, besonders jungen Menschen Angebote zu unterbreiten und damit mehr Verbindung zwischen der Politik und den Menschen zu schaffen.
Lob vom Ministerpräsidenten
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff würdigte die Arbeit der Landeszentrale für politische Bildung in den vergangenen 30 Jahren als unverzichtbaren Beitrag in der Demokratiebildung. Die Landeszentrale sei eine Einrichtung von besonderem Rang. „Sie soll Demokratie verständlich machen, die Bedeutung von Menschen- und individuellen Freiheitsrechten im Bewusstsein halten und das Wesen des Rechtsstaates als Garanten des inneren Friedens vermitteln.“ Unter dieser Zielstellung seien in den vergangenen 30 Jahren Aktivitäten entfaltet worden, die unser ganzes Land durchdrängen, sagte Haseloff.
Angebote und Kooperationen
Darüber hinaus hat die Landeszentrale zuletzt besondere Akzente in der Erinnerungskultur mit Zeitzeugengesprächen und bei Gedenkstättenfahren gesetzt. So gibt es bereits seit sieben Jahren eine Kooperationsvereinbarung mit der Stiftung Gedenkstätten in Sachsen-Anhalt, die den Schulen kostenfreie Fahrten in die Gedenkstätten des Landes ermöglicht. Zudem besteht seit 2019 eine bundesweit einmalige Kooperation mit der Gedenkstätte des früheren Konzentrations- und Vernichtungslagers in Treblinka.
Neben der historisch-politischen Bildung und Informationsangeboten zu den politischen Systemen sowie vor Wahlen (Wahl-O-Mat, Flyer, Juniorwahl) zählen ferner die Präsentationen auf den Landesfesten im Rahmen der Themenstraße Weltoffenes Sachsen-Anhalt, der regelmäßige erhobene Sachsen-Anhalt-Monitor oder die Koordination von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ in Sachsen-Anhalt zu den Aufgaben der Bildungseinrichtung. Das Netzwerk für Demokratie und Toleranz, das ebenfalls an die Landeszentrale angebunden ist, bietet insbesondere Veranstaltungen und Weiterbildungen zu den Themenfeldern Demokratiebildung, Extremismusprävention sowie Engagementförderung an.