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Plenarsitzung

Ausstellung zum stillen „Haus der Ewigkeit“

Im Landtag von Sachsen-Anhalt ist bis 30. November 2021 eine Fotoausstellung über jüdische Friedhöfe im mitteleuropäischen Kulturraum zu sehen. Die Aufnahmen sind in den Jahren 2004 bis 2021 entstanden. Eröffnet wurde die Ausstellung von Landtagsvizepräsidentin Anne-Marie Keding am Donnerstag, 21. Oktober 2021, im Beisein des Fotografen und Ausstellungsmachers Marcel-Th. Jacobs.

Vergangenheit und Gegenwart

„Es gilt, das jüdische Erbe zu bewahren. Dies gelingt mit Dokumenten der Zeit, die die Erinnerung bewahren und die Bewusstheit schärfen“, sagte Vizepräsidentin Keding bei der Eröffnung. „So wirken auch die Fotografien von Marcel-Th. Jacobs, Berliner Fotograf und Vorsitzender des Freundeskreises zum Erhalt der jüdischen Friedhöfe im mitteleuropäischen Kulturraum.“

Fotograf und Ausstellungsmacher Marcel-Th. Jacobs beschäftigt sich mittlerweile seit 17 Jahren mit der Thematik. In den letzten Jahren habe sich in den Ländern, wo die Fotos entstanden seien, das Bewusstsein gestärkt, die jüdischen Ruhestätten zu erhalten. „Es gibt aber noch einiges zu tun“, betonte Jacobs. Die Ausstellung solle einen kleinen Teil dazu beitragen, die breite Öffentlichkeit auf die reichhaltige Geschichte und die bedeutsame Gegenwart des jüdischen Lebens hinzuweisen.

Jüdische Friedhöfe zählen neben den Synagogen und Mikwaot (rituelle Tauchbäder) zu den zentralen Einrichtungen von jüdischen Gemeinden, sie sind damit ein wesentlicher Bestandteil der jüdischen Alltagskultur. Nach letzter Zählung aus dem Jahr 2016 gibt es in Deutschland etwa 2 000 jüdische Friedhöfe mit schätzungsweise insgesamt 600 000 Grabsteinen, auf etwa 110 jüdischen Friedhöfen finden heute noch Bestattungen statt. Die Ausstellung zeigt einen kleinen Teil der fotografischen Dokumentation von 66 Friedhöfen in Deutschland, Polen, der Ukraine und der Tschechischen Republik. Ein Steckbrief erläutert örtliche Gegebenheiten und Hintergründe zum jeweiligen Friedhof. Die Fotografien zeigen in ihrer dokumentarischen Art die fast verlorengegangene Sepulkralkultur.

Die Ausstellung ist bis 30. November 2021 (Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr) im Landtag zu besuchen. Der Eintritt ist frei.