Der Landtag von Sachsen-Anhalt zeigt noch bis zum 15. November 2024 eine Ausstellung in Form eines Medientisches. Der Medientisch ‒ ein großer Touchscreen ‒ ist das Ergebnis des Projekts „Landesväter ‒ die Weimarer Republik in den Regionen“, das von der Gesellschaft zur Erforschung der Demokratiegeschichte (GEDG) durchgeführt wurde. „Eingeweiht“ wurde der Medientisch am Mittwoch, 23. Oktober 2024, von Landtagsvizepräsidentin Anne-Marie Keding und Dr. Christian Faludi von der GEDG.
Das Projekt hatte das Ziel, dazu beizutragen, die öffentliche Erinnerung und Wahrnehmung der Geschichte der Weimarer Republik als erster deutscher Demokratie stärker für deren föderale Aspekte zu öffnen und beschäftigte sich mit zentralen Landes- und Regionalpolitikern der Länder der Weimarer Republik sowie der preußischen Provinzen.
Akteure heute oft vergessen
Diese politischen Akteure, die oft die junge Demokratie vor Ort erst aufbauten und mit Leben zu erfüllen halfen, in einigen Fällen aber auch gegen sie arbeiteten und an ihrer Zerstörung Anteil hatten, sind heute weitgehend vergessen.
Diesem Wissensverlust bezüglich der föderalen Traditionen der Bundesrepublik soll mit der Zugänglichmachung der Projektergebnisse entgegengewirkt werden. Gezeigt werden Biogramme der historischen Akteure sowie überblicksartig die Geschichte der Provinz Sachsen zwischen 1918 und 1933 als wesentlichen Bestandteil des heutigen Landes Sachsen-Anhalt sowie des Freistaats Anhalt als zweiten wesentlichen historischen Vorläufer von Sachsen-Anhalt.
Die Ausstellung folgt einem modularen Konzept, das fortlaufend um weitere Länderbeispiele erweitert wird. Sie wurde bereits in Erfurt, Karlsruhe, Stuttgart und Koblenz gezeigt.
Der Zugang zum Foyer des Landtags, wo der Medientisch aufgestellt ist, ist barrierefrei, Scrollen, Lesen und Staunen ‒ Montag‒Freitag, 8‒18 Uhr ‒ sind kostenlos.