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Plenarsitzung

Einladung zum Gesprächsforum

Sommer und Herbst 1989 markieren ein außergewöhnliches und bewegendes Kapitel der jüngeren deutschen Geschichte. Es ist geprägt von Demonstrationen in zahlreichen Städten der DDR, die immer mehr Menschen anzogen, die friedlich gegen die SED‐Diktatur protestieren. Neben dem Ruf nach Freiheit und Demokratie entschieden sich Tausende Bürgerinnen und Bürger im Sommer 1989 zur Flucht und verließen über die ungarisch-österreichische Grenze und später vor allem über die Botschaft in Prag ihr Heimatland.

Insbesondere die deutsche Botschaft in Prag und der aus Halle (Saale) stammende Bundesaußenminister Hans‐Dietrich Genscher sind untrennbar mit dieser Zeit verbunden. Das Palais Lobkowicz (so heißt das Gebäude der Botschaft) wurde zu einem zentralen Ort deutsch‐deutscher und zugleich europäischer Geschichte. Über Wochen harrten dort bis zu 4 000 Ausreisewillige auf dem Botschaftsgelände aus, darunter auch viele Kinder. Die Bedingungen wurden mit jedem Tag schwieriger. Betreut wurden die Geflüchteten von einem Notfallteam des Deutschen Roten Kreuzes.

Hinter den Kulissen wurde auf internationaler politischer Ebene um eine Lösung für die Geflüchteten gerungen. Und dann kam der 30. September 1989. Vom Balkon der Prager Botschaft sprach Bundesaußenminister Genscher seine historischen Worte, die im Jubel untergingen:

Gesprächsforum mit Zeitzeugen

Alle diese Ereignisse und Geschichten, an diese wirklich einmaligen Tage und Wochen im Herbst 1989 möchte der Landtag mit dem öffentlichen Gesprächsforum erinnern. Zeitzeugen berichten aus erster Hand über ihre Erlebnisse, Ängste und Hoffnungen auf dem Weg in die Freiheit. Seinerzeit Geflüchtete erinnern sich, wie es war, als sie im Herbst 1989 aus Sachsen‐Anhalt in der Deutschen Botschaft in Prag Zuflucht suchten.

Sie werden über die Flucht selbst, ihre persönlichen Motivationen und Hintergründe sowie ihre Erfahrungen nach der Ankunft in der Bundesrepublik sprechen. Tauchen Sie mit uns ein, in die bewegende Geschichte derer, die 1989 den mutigen Schritt wagten und sich zu Flucht und Ausreise entschieden. Die Moderation des Gesprächsforums übernimmt Johannes Beleites, Beauftragter des Landes Sachsen‐Anhalt zur Aufarbeitung der SED‐Diktatur.

Zu diesem Zeitzeugengespräch ist für alle Interessierten eine Teilnahme möglich. Eine vorherige Anmeldung per E-Mail an protokoll@lt.sachsen-anhalt.de wird erbeten.

Gesprächsforum: 3. September, 18.30–20 Uhr,
Restaurant des Landtags, Eintritt ist frei

Feierstunde mit Bundestagspräsidentin

Bereits im Vorfeld des Zeitzeugengesprächs lädt der Landtag von Sachsen-Anhalt zu einer Feierstunde ein, um die historische Bedeutung der Proteste gegen die SED-Diktatur, die Fluchtbewegungen über die Prager Botschaft und den Mauerfall bis zur Beendigung der deutschen Teilung zu würdigen. Die Veranstaltung versammelt Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Unter anderem wird die Präsidentin des Deutschen Bundestags, Bärbel Bas, erwartet und einen Festvortrag halten. Außerdem spricht Johannes Beleites, Beaufragter des Landes Sachsen‐Anhalt zur Aufarbeitung der SED‐Diktatur, darüber, welche Bedeutung die Friedliche Revolution für die Gegenwart in Sachsen-Anhalt hat und warum die Aufarbeitung noch lange nicht abgeschlossen ist.

Ausführliche Informationen zur Feierstunde „35 Jahre Friedliche Revolution“ finden Sie in der Pressemitteilung.

Fest der Freiheit in Prag

Den Abschluss der Feierlichkeiten und Veranstaltungen zum Gedenken an die Friedliche Revolution bildet das „Fest der Freiheit“ in der Prager Botschaft, mit dem die historischen und bewegenden Ereignisse vor 35 Jahren gewürdigt und gefeiert werden. Es wird in diesem Jahr von der Deutschen Botschaft in Prag gemeinsam mit dem Landtag von Sachsen-Anhalt ausgerichtet. Es besteht aus einem Tag der offenen Tür am 30. September aus Anlass der berühmten Rede des damaligen Bundesaußenministers Hans-Dietrich Genscher, der aus Sachsen-Anhalt stammte, und am 2. Oktober aus einem Empfang in der Deutschen Botschaft zum Tag der Deutschen Einheit.

Mehr Informationen dazu finden Sie ab Anfang September direkt auf der Internetseite der Deutschen Botschaft in Prag.