Mit dem MESROP-Zentrum an der Martin-Luther-Universität in Halle (Saale) besitzt Sachsen-Anhalt ein in Deutschland einmaliges Zentrum für armenologische Forschung, Lehre und internationale Zusammenarbeit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentrums beschäftigen sich auf vielfältige Weise mit der armenischen Kultur und Geschichte. Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen Philologie und Linguistik, Geschichte, Theologie sowie Politikwissenschaft. Der Name des Zentrums geht zurück auf den armenischen Heiligen und Entwickler des armenischen Alphabets, Mesrop Maschtoz.
25-jähriges Jubläum in Reichweite
Entstanden ist das MESROP-Zentrum 1998, zunächst als interdisziplinäres Kompetenzzentrum und Teil der Universitätsstiftung LEUCOREA. Hintergrund für die Gründung war das Memorandum über die Zusammenarbeit auf den Gebieten Wissenschaft, Bildung und Kultur zwischen dem Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt im Auftrag der Kultusministerkonferenz und den Ministerien für Kultur, Wissenschaft und Bildung der Republik Armenien.
Knapp zehn Jahre später, im Jahr 2006, wurde das MESROP-Zentrum an die MLU angegliedert. Prof. Dr. phil. habil. Armenuhi Drost-Abgarjan übernahm als erste Professorin für Armenologie in Deutschland die Verantwortung für das interdisziplinäre Zentrum.
Ziel: Wissens- und Kulturaustausch
Die Aktivitäten des MESROP-Zentrums sind sehr vielfältig und reichen von wissenschaftlichen Vorträgen und Seminaren mit internationalem Publikum über die Organisation von Sommerschulen, Ausstellungen und Kulturtagen bis hin zu Auftragsarbeiten als Experte im Bereich von Inschriften und Manuskripten für Museen, Bibliotheken und Kriminalämter. Außerdem gilt das Zentrum als Ansprechpartner für Anfragen mit Armenienbezug aus ganz Deutschland und dem Ausland.
Erst im September 2021 fand beispielsweise der 15. Kongress der Internationalen Fachgesellschaft für Armenische Studien in Halle (Saale) statt, an dem mehr als 100 Vertreter der Armenologie aus mehr als 20 Ländern teilnahmen. Landtagsvizepräsident Wulff Gallert hielt seinerzeit ein Grußwort bei der Konferenz. Hauptziel des Zentrums ist und bleibt laut Satzung „die Stärkung der armenologischen Forschung sowie die Förderung des gegenseitigen Wissens- und Kulturaustauschs beider Länder“.