Mit einer Kranzniederlegung am Mahnmal zum Gedenken an die Opfer des KZ-Außenlagers „MAGDA“ in der Havelstraße/Ecke Heinrichsberger Straße gingen Landtag, Landesregierung und die Stadt Magdeburg den ersten Schritt des Erinnerns am Holocaustgedenktag 2025. Das von dem Metallplastiker Peter Hinz und dem Schriftsteller Jürgen Rennert geschaffene Mahnmal war am 26. Januar 2001 enthüllt worden. Es erinnert an das KZ-Außenlager „MAGDA“, das sich 1944/45 in unmittelbarer Nachbarschaft befand.
Ab Juni 1944 waren 2 172 zumeist ungarische Juden des Konzentrationslagers Buchenwald in das KZ-Außenlager „MAGDA“ in Magdeburg-Rothensee überführt und zur Schwerstarbeit für die Braunkohle-Benzin AG (BRABAG) gezwungen worden. Bis zur Auflösung des Lagers im Februar 1945 kamen 550 Häftlinge ums Leben.
Geschichte von Opfern und Augenzeugen
„MAGDA“ sei ein Ort, der viele Geschichten in sich trage, sagte Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris. „Er ist ein Ort des Grauens, den es in unserer Stadt gab.“ Er erzähle die Geschichte von Menschen ‒ Opfern und Augenzeugen. Die Häftlinge hätten morgens die schweren Zementsäcke zum Bau eines Bunkers geschleppt und abends die Leichen ihrer verstorbenen Kameraden. „Die Menschen im Umfeld haben das gesehen, aber kaum jemand wagte zu helfen.“ Die Geschichte von „MAGDA“ sei keine Erzählung, die uns nicht betreffe, so Borris, jeder müsse hinsehen, „in welche Richtung wir uns gerade bewegen“. Das Stadtoberhaupt warb dafür, sich für eine „Stadt für alle“ starkzumachen.
„Wegschauen ist keine Option!“
Auschwitz stehe symbolhaft für die den Völkermord an den europäischen Juden und die Millionen Opfer das Nazis, sagte Innenministerin Dr. Tamara Zieschang. Auch die Landeshauptstadt Magdeburg sei ein Ort des Holocausts gewesen. Zwangsarbeiter aus vielen europäischen Ländern seien hier zur Arbeit gezwungen worden. „Den Magdeburgern konnten weder das Lager noch die Häftlinge verborgen geblieben sein.“ Der Gedenktag am 27. Januar und das Mahnmal diene der Erinnerung und halte die Verantwortung des „Nie wieder“ wach. Die Aufarbeitung der Ereignisse diene so auch dazu, über das Hier und Heute nachzudenken: „Wegschauen ist keine Option!“
Vertreterinnen und Vertreter der liberalen jüdischen Gemeinde Magdeburg, der Synagogen-Gemeinde Magdeburg sowie der evangelischen und katholischen Kirche sprachen Worte des Gedenkens und des Gebets.