Anlässlich des Holocaustgedenktages besuchte eine Schülerdelegation aus der Partnerregion Centre-Val de Loire vom 25. bis 27. Januar 2018 Sachsen-Anhalt. Im Mittelpunkt der deutsch-französischen Begegnung stand die Erinnerung an den Holocaust.
Das dreitägige deutsch-französische Geschichtsprojekt unter dem Motto „Sich erinnern, sich begegnen“ begann am Donnerstag, 25. Januar 2018, in Magdeburg. Bis zum 27. Januar gestalteten die Schülerinnen und Schüler aus Frankreich und Sachsen-Anhalt Workshops, fuhren in die Gedenkstätte für die Opfer der NS-„Euthanasie“ in Bernburg, besuchten die Ausstellung „KZ überlebt“ im Landtag und nahmen an der zentralen Gedenkveranstaltung des Landes zum Holocaustgedenktag teil.
Gedenkationen in Bernburg und Magdeburg
Zudem bereiteten sich die deutschen und französischen Schülerinnen und Schüler auf eigene Gedenkveranstaltungen in der Gedenkstätte Bernburg (26. Januar) sowie in Magdeburg (27. Januar) vor. Hier legten die Jugendlichen Blumen an den Stolpersteinen für die Familie Blumenfeld, am Denkmal der ehemaligen Synagoge sowie am Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma nieder, lasen Texte und musizierten. Beteiligt waren 60 Schülerinnen und Schülern aus der französischen Partnerregion sowie aus Gymnasien in Osterburg, Salzwedel, Schönebeck und Halle (Saale).
Austausch seit mehreren Jahren
Der deutsch-französische Jugendaustausch und das gemeinsame Geschichtsprojekt geht auf den Besuch des Präsidenten der Partnerregion Centre-Val de Loire in Sachsen-Anhalt anlässlich des Festakts zum 50-jährigen Jubiläum des Elysée-Vertrages zurück. Bislang hat es dazu ein „Treffen mit der Geschichte“ in Blois (2014), den Besuch einer französischen Delegation im Jahr 2015 sowie die Teilnahme einer Schülergruppe aus der Region Centre-Val de Loire am Holocaustgedenktag in Sachsen-Anhalt (2016) gegeben. Im Januar 2017 nahm im Gegenzug eine deutsche Schülergruppe an Projekten und Gedenkveranstaltungen zum Holocaustgedenktag in Orléans und Pithiviers teil.
Im Mittelpunkt des deutsch-französischen Projekts stehen die Frage der pädagogischen Vermittlung der Geschichte des Zweiten Weltkriegs und die Erinnerung an den Holocaust. Neben den Schulen wirken dabei das Gedenkmuseum für die Deportation jüdischer und Roma-Kinder CERCIL und der Regionalrat in Centre mit. In Sachsen-Anhalt sind verschiedene Gedenkstätten, das Ministerium für Bildung und die Landeszentrale für politische Bildung beteiligt.