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Plenarsitzung

Neue Vereine am Start

Mit dem Einheitstag am 3. Oktober 1990 war das Land Sachsen-Anhalt wieder zum Leben erweckt. Aus den beiden Bezirken Halle und Magdeburg war das Bundesland Sachsen-Anhalt entstanden, die DDR gab es nicht mehr, sondern war in Form von fünf „neuen“ Bundesländern der Bundesrepublik beigetreten. Dies hatte enorme Veränderungen in den Strukturen der Verwaltung, Verbände und Vereine zur Folge. So kam es konsequenterweise im Herbst 1990 zu einer Reihe von Neugründungen von Vereinen und Verbänden. Drei von ihnen stellen wir beispielgebend für viele andere hier vor.

Landestanzsportverband Sachsen-Anhalt

Die Gründungsversammlung des Landestanzsportverbandes Sachsen-Anhalt (LTVSA) fand am 17. November 1990 statt. Elf Vereine, von denen acht noch heute Mitglied sind, waren damals anwesend. Am 16. September 1991 wurde der Landestanzsportverband Mitglied im Landessportbund Sachsen-Anhalt. Seitdem ist er der Fachverband für Tanzsport in Sachsen-Anhalt.

Mit derzeit 25 Mitgliedsvereinen ist der LTVSA der kleinste seiner Art in Deutschland. Waren alle Mitgliedsvereine bei der Gründung Vertreter des Standard- und Latein-Gesellschaftstanzes, hat sich die tanzsportliche Breite der Mitgliedsvereine seit 1990 stark gewandelt. Mit dem TC Schwarz-Silber Halle begann 1990 der erste Verein mit aktivem Jazz & Modern-Dance-Wettkampfsport. 2004 schloss sich mit INKA eine Bauchtanzgruppe aus Dessau an, die den Verband aber vier Jahre später wieder verließ.

Mit der Aufnahme der TSA des SV Blau-Weiß Könnern (JMD, 2006), dem Tanzzentrum Stendal (Rock’n‘Roll, 2008), dem Karsdorfer Karnevalsvereins (Gardetanz, 2012) und den Altmark Linedancern (Linedance, 2013) nahm der LTVSA erstmalig Vereine „fremder“ Tanzsparten auf. Der LTVSA versteht sich als Verband für Tanzvereine aller Sparten und möchte den Tanzsport in Sachsen-Anhalt fördern und seine Vereine verbinden.

Zum Landestanzsportverband Sachsen Anhalt e. V.

Historische Kommission für Sachsen-Anhalt

Die „Historische Kommission für Sachsen-Anhalt e. V.“ wurde am 29. November 1990 nur wenige Wochen nach dem Wiedererstehen des Landes Sachsen-Anhalt erneut gegründet. Sie steht in direkter Tradition zu der 1876 gegründeten Historischen Kommission für die Provinz Sachsen, der ältesten landesgeschichtlichen Kommission in Deutschland.

Sie hatte sich zum Ziel gesetzt, der Geschichte der Preußischen Provinz Sachsen und ihrer vielgestaltigen territorialen Vorläufer ein Forum zu geben. Im Jahr 1900 trat ihr auch das Land Anhalt bei. Fachhistoriker der Universitäten, wissenschaftliche Archivare, Vertreter der größeren Geschichtsvereine und auch Mitglieder des Provinzialverbandes trafen sich unter ihrem Dach. Zwar hatte sie im NS-Staat unter anderem Namen weiterexistiert, mit der Auflösung der Länder 1952 aber ihre Arbeit eingestellt. Von 1954 bis 1990 lebte sie noch durch die vom Landesarchiv (beziehungsweise Staatsarchiv) Magdeburg in ihrer Nachfolge herausgegebenen Schriftenreihe „Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts“ fort.

Die 1990 wiedergegründete Historische Kommission für Sachsen-Anhalt ist der Tradition der älteren Kommission stark verpflichtet. Ihr Aufgabenkreis hat sich erweitert und verlagert, im Sinne einer historischen Erforschung der Geschichte des Landes Sachsen-Anhalt, seiner Identität und seines demokratischen Verständnisses.

Zur Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt

Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen-Anhalt

Ebenfalls auf 25 Jahre Verbandsgeschichte kann dieser Tage der Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen-Anhalt zurückblicken. 78 Delegierte aus den beiden früheren Bezirksorganisationen Halle und Magdeburg hatten sich am 3. November 1990 getroffen, um einen neuen Landesverband der Blinden und Sehbehinderten aus der Taufe zu heben.

Seit 25 Jahren nun vertritt der Verband die Interessen von rund 35 000 Sachsen-Anhaltern, darunter mehr als 4 000 Blinde und etwa 10 000 Sehbehinderte ab einem Grad der Behinderung von 50. In der Zeit seines Bestehens hat der Verband stabile Strukturen und Einrichtungen zur Beratung und Betreuung seiner Mitglieder, weiterer Betroffener und ihrer Angehörigen geschaffen.

Die Verbandsarbeit wird vorrangig von ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geleistet, von denen die meisten selbst blind oder sehbehindert sind. Der Blinden- und Sehbehinderten-Verband sieht seine Aufgaben neben der umfassenden Beratung und Betreuung blinder und sehbehinderter Menschen in Sachsen-Anhalt vor allem in der Aufklärung der Politik und der Öffentlichkeit über die Lage der Betroffenen, ihre Probleme und Bedürfnisse. Er setzt sich für deren soziale Integration, ihre Rehabilitation in Alltagsfragen und für soziale Nachteilsausgleiche ein.

Zum Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen-Anhalt e. V.

Der Text stammt aus unserem Archiv vom Oktober 2015.