Seit nunmehr dreißig Jahren befindet sich die ostdeutsche Gesellschaft im Wandel. Die Autorin Jana Hensel beschäftigt sich in ihren Büchern sehr intensiv mit Ostdeutschland. Anhand vieler Reportagen, Essays, Interviews und Porträts beschreibt sie auch in ihrem aktuellen Buch „Wie alles anders bleibt“ die Gemütslage der Ostdeutschen. Sie schreibt über Hoffnungen, Zumutungen, Enttäuschungen und vor allem über den Umgang mit ständigen Veränderungen.
Ohne Bitterkeit, jedoch mit viel Einfühlungsvermögen und stets aus der Sicht der Menschen berichtet sie aus ihrer ostdeutschen Heimat. Die Schilderung von Einzelschicksalen macht die Geschichte lebendig und das Lesen sehr interessant. Die Autorin zeichnet ein aktuelles Psychogramm der ostdeutschen Gesellschaft, das bestehende Problematiken ungeschönt in den Blick nimmt und auch Fehlentwicklungen deutlich anspricht.
Durch die Verdeutlichung der unterschiedlichen Sozialisation der Menschen in den zwei deutschen Staaten kann das Buch zu einer Annäherung von Ost und West beitragen und so der teilweise noch immer bestehenden Spaltung in Deutschland entgegenwirken.
Jana Hensel: Wie alles anders bleibt. Geschichten aus Ostdeutschland. Berlin: Aufbau, 2019.