„Für Freiheit und Republik!
Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold 1924 bis 1933“
22. Februar bis 28. März 2024
Vor 100 Jahren wurde das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund der republikanischen Kriegsteilnehmer e.V., nach den schweren politischen Unruhen des Jahres 1923 gegründet. Als parteiübergreifende Organisation wollte es die Weimarer Republik zu schützen. Sozialdemokraten, Mitglieder der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) und des Zentrums engagierten sich im Reichsbanner für die Festigung der Republik und für die Achtung der Verfassung. Anlässlich der Gründung des Reichsbanners von 100 Jahren, erinnert der Landtag mit einer Ausstellung an diese politische Organisation.
Stimmen aus der Ausstellungseröffnung
Die Ausstellung zeige nicht nur den Kampf der jungen Weimarer Republik um ihr demokratisches Prinzip, sondern sei zugleich ein Fenster in die Geschichte der heutigen Landeshauptstadt Magdeburg, die Gründungsort des Reichsbanners gewesen sei, erinnerte Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger zum Auftakt der Ausstellungseröffnung. Die Arbeit der Organisation sei sehr gut dokumentiert, belegt sei auch, wie der Staat mehr und mehr seine Schutzfunktion verlor: 65 Reichsbanner-Leute wurden zwischen 1924 und 1933 aufgrund ihrer Arbeit ermordet. „Schutzbünde allein können eine Demokratie nicht retten“, zitierte der Landtagspräsident den früheren Ministerpräsidenten Dr. Reinhard Höppner, es bedürfe eines Zusammenwirkens aller. Und so habe jede Generation die Aufgabe, sich im Sinne der Demokratie zu bewähren sowie wachsam und wehrhaft gegenüber Feinden der Demokratie zu sein.
Die Fotos und Dokumente zeigten den Einsatz des Reichsbanners für die Demokratie in der ersten Republik auf deutschem Boden, erklärte Prof. Dr. Johannes Tuchel, Leiter Gedenkstätte Deutscher Widerstand, bei der Ausstellungseröffnung. Mit Blick auf Magdeburg als Gründungsort des Reichsbanners sagte er: „Sie können stolz sein auf die lange demokratische Tradition in Sachsen-Anhalt!“ Das Reichsbanner sei im Übrigen der mitgliederstärkste Verband ehemaliger Frontsoldaten gewesen, und dieser habe sich – obwohl die Mitglieder noch im Kaiserreich sozialisiert worden seien ‒ für die Demokratie eingesetzt. Das Reichsbanner führte neben seiner politischen Arbeit nicht nur eine Jugendorganisation, sondern bot zudem Volksküchen, kostenlose Erholungsstätten, Wohngemeinschaften und Freiwilligendienst für Erwerbslose an. Randnotiz der Geschichte: Eine Mitgliedschaft für Frauen hat es nicht gegeben.
Die Ausstellung ist ab dem 23. Februar 2024 während der Öffnungszeiten des Landtags (Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr) kostenfrei zu besichtigen. Am Empfang muss lediglich ein Tagesausweis ausgelöst werden.