Im Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand wurde im Rahmen der Feierlichkeiten zur 100-Jahr-Feier des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold auf dem Magdeburger Domplatz eine Stele zum Gedenken an den Verband und dessen historische Gründung vor 100 Jahren in Magdeburg enthüllt. Sie wurde von Oberbürgermeisterin Simone Borris und dem Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Prof. Dr. Johannes Tuchel, eingeweiht. Die Einweihung der Gedenkstele endete mit einer Kranzniederlegung von Reichsbanner, Landeshauptstadt Magdeburg, Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Landtag von Sachsen-Anhalt und Bundesverteidigungsministerium unter militärischen Ehren der Bundeswehr.
Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris erinnerte an die lange demokratische Tradition, durch die sich die heutige Landeshauptstadt auszeichne. Diese werde besonders auf dem Domplatz gelebt. Sie dankte der Gedenkstätte Deutscher Widerstand für die Initiative zur Errichtung einer solchen Gedenkstele. Sie bedeute eine Würdigung des Reichsbanners, die viele Jahre an Strahlkraft behalten werde.
Das Reichsbanner habe sich durch die Verteidigung der Demokratie und damit der Weimarer Republik verdient gemacht, erinnere Prof. Dr. Johannes Tuchel, Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Im April 2018 hatte seine Institution einen Gestaltungswettbewerb für eine Gedenkstele ausgelobt, der in der Kunsthochschule Burg Giebichenstein umgesetzt wurden. Stelen dieser Art ‒ ein „Strahlenkranz“, der dem Wappen des Reichsbanners nachempfunden ist ‒ würden zukünftig auch noch an anderen Wirkungsstätten des Reichsbanners aufgestellt.
Das Reichsbanner sei zum Schutz der Republik gegründet worden, rekapitulierte Siemtje Möller, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverteidigungsministerium, in Vertretung des Bundesverteidigungsministers. Es habe ein glänzendes Beispiel für einen überparteilichen Zusammenschluss geboten. Krieg und Terrorismus hätten Einzug in unseren Alltag gehalten, ihnen zur Gegenwehr müsse unser wertegebundenes Gesellschaftssystem aufrechterhalten werden. Während rechtsnationales Gedankengut wieder verstärkten Zulauf verzeichne, sei jede und jeder dazu aufgerufen, individuell Verantwortung für eine freie Gesellschaft zu übernehmen.