Seit Januar 2018 ist Dr. Jong Bum-goo Botschafter der Republik Korea (Südkorea) in Deutschland. Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch empfing ihn am Mittwoch, 16. September 2020, zum offiziellen Antrittsbesuch im Landtag von Sachsen-Anhalt.
Jong Bum-goo ist Jahrgang 1954. Ab 1975 studierte er an der Kyunghee University in Seoul Politikwissenschaften, darin machte er auch seinen Master (1987) und seinen Doktor (1990), allerdings im deutschen Marburg. Ab dem Jahr 2000 war er mehrfach Mitglied der südkoreanischen Nationalversammlung. Neben Koreanisch spricht er Deutsch und Englisch.
Deutschland und Korea
Im Jahr 1883 haben Korea und Deutschland einen Handels-, Freundschafts- und Schifffahrtsvertrag geschlossen und damit offizielle diplomatische Beziehungen aufgenommen. Danach gerieten beide Länder in die Wirren der Geschichte des 20. Jahrhunderts, sodass erst im Jahr 1955 die diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen werden konnten. Die Beziehungen beider Länder sind heute eng und vertrauensvoll. In Deutschland leben über 40 000 Koreaner. Koreanische Gastarbeiter (vor allem Bergleute, Krankenschwestern) trugen zum Wiederaufbau beider Länder bei.
Gemeinsame politische Anliegen sind die Stärkung von Demokratie und Menschenrechten, von Multilateralismus und Weltwirtschafts- und Finanzordnung (G-20) sowie internationale friedenserhaltende Maßnahmen und der Kampf gegen die Folgen des Klimawandels.
Die gemeinsame Erfahrung der nationalen Teilung verbindet. Experten aus Politik und Wissenschaft tauschen sich im deutsch-koreanischen Konsultationsgremium seit 2011 jährlich zu konkreten Fachfragen der Wiedervereinigung aus und erarbeiten Anregungen für den inner-koreanischen Annäherungsprozess. Das Deutsch-Koreanische Forum mit Vertretern beider Zivilgesellschaften erarbeitet seit 2002 jährlich Empfehlungen zur Vertiefung der vielfältigen bilateralen Beziehungen.