Wie kommen Fische eigentlich an Stau-Wehren oder Wasser-Kraftwerken vorbei? Dafür gibt es Fisch-Treppen (offiziell heißen sie: „Fisch-Aufstiegs/Abstiegs-Anlage“). Über diese Fisch-Treppen kommen unsere Fische problemlos von A nach B – zumindest theoretisch. In der Praxis scheint das nicht immer zu funktionieren. Wie überall in Deutschland gibt es auch in Sachsen-Anhalt Probleme mit den Fisch-Treppen.
Der Ausschuss für Umwelt und Energie hat sich daher in einer Anhörung mit dem Thema beschäftigt. Es wurden Angler, Naturschützer und Wissenschaftler eingeladen, um die Qualität der Fisch-Treppen einzuschätzen. Grundlage für die Anhörung waren drei Anträge der AfD-Fraktion.
Angler sehen Probleme an manchen Flüssen
Die meisten Experten sind überzeugt: Es gibt große Probleme mit einigen Fisch-Treppen. Zum Beispiel sind sie nicht zur richtigen Seite geöffnet. Darum können die Fische die „Tür“ zur Treppe nicht finden. Manche Treppen sind zu steil gebaut, sodass bestimmte Fischarten nicht hochkommen. Der Landes-Anglerverband betonte: Zwar baut das Land die Fisch-Treppen, es kontrolliert aber nicht gut und ausreichend.
Ein Professor von der Hochschule Magdeburg-Stendal hat Fisch-Treppen an der Bode und ihren Neben-Flüssen untersucht. An einem Doppelwehr in Hadmersleben hat er zum Beispiel ein Jahr lang gar keine Fische gesehen. Die Wissenschaftler haben deshalb einige Verbesserungen vorgeschlagen. Der Bund Naturschutz in Sachsen-Anhalt erklärte: Die Fisch-Treppen funktionieren generell nur für bestimmte Fischarten.
Fisch-Treppen mit unterschiedlichen Standards
Die eingeladenen Experten waren sich nicht einige, wie die perfekt gebaute Fisch-Treppe aussehen soll. Es gibt in Deutschland unterschiedliche Meinungen und Vorschriften. Jeder Ingenieur und Planer entscheidet selbst, welche er verwendet.
Das Umweltministerium sagte: Wir bauen seit mehr als 20 Jahren Fisch-Treppen in Sachsen-Anhalt. Wir richten uns nach den neuesten Methoden und kontrollieren die Treppen hinterher. Wenn es Probleme bei einer Treppe gibt, wird nachgebessert. Genau das konnten die Anwesenden Angler-Verbände aber nicht bestätigen.
Endgültige Lösung ist vertagt
Am Ende der Anhörung schlug der Ausschuss-Vorsitzende vor, das Thema abzuschließen, weil der Landtag kurz vor der Landtagswahl im Juni nicht mehr viel machen kann. Danach sollten sich die neu gewählten Abgeordneten aber unbedingt erneut mit den Fisch-Treppen beschäftigen.
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