Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch konnte am Donnerstag, 6. Februar 2020, Elena Radkova Shekerletova (Jahrgang 1964) im Landtag begrüßen. Sie ist die außerordentliche und bevollmächtigte Botschafterin der Republik Bulgarien in der Bundesrepublik Deutschland. Zuvor war sie beispielsweise schon bulgarische Botschafterin in Österreich.
Shekerletova studierte Rechtswissenschaften an der Sofioter Universität „Hl. Kliment Ohridski“ und ließ sich im Max-Planck-Institut im Bereich Völkerrecht und in Heidelberg im Bereich Verfassungsrecht weiterbilden. Zudem absolvierte sie einen Lehrgang in Europäistik an der Europäischen Akademie in Berlin. Die Diplomatin spricht neben ihrer Muttersprach noch Deutsch, Spanisch, Englisch, Russisch und Chinesisch.
Deutschland und Bulgarien
Die Republik Bulgarien und die Bundesrepublik Deutschland sind durch ihre Mitgliedschaft in EU und NATO eng miteinander verbunden. Bulgarien betrachtet Deutschland als den zentralen strategischen Partner in der EU, umgekehrt ist Bulgarien besonders im Bereich Migration für Deutschland bedeutend. Die bilateralen politischen Beziehungen sind partnerschaftlich und vertrauensvoll, dazu tragen unter anderem Parlamentariergruppen im Bundestag und in der bulgarischen Volksversammlung bei.
Besonders intensiv sind die Kontakte zu den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern. Die Konrad-Adenauer-Stiftung, Friedrich-Ebert-Stiftung, Friedrich-Naumann-Stiftung und Hanns-Seidel-Stiftung unterhalten Büros in Sofia.
Die kulturelle Zusammenarbeit ist traditionell gut und intensiv. Grundlegend für die Kulturbeziehungen seit der deutschen Einheit ist das Kulturabkommen vom 19. März 1996 sowie weitere Lehrer-Entsende- und Schulabkommen. Deutsch als Fremdsprache ist auch unter der jüngeren Generation weit verbreitet. Nach Englisch und Russisch steht Deutsch an bulgarischen Schulen auf Platz 3 der am häufigsten unterrichteten Fremdsprachen, in Städten sogar auf Platz 2.
Auch an Universitäten und in der Erwachsenenbildung ist Deutsch als Fremdsprache sehr weit verbreitet. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) unterstützt den Aufbau deutschsprachiger Studiengänge und Fakultäten. Derzeit bestehen mehr als 150 interuniversitäre Partnerschaften mit deutschen Hochschulen und fünf deutschsprachige Studiengänge mit circa 400 Studierenden, die personell und finanziell von Deutschland gefördert werden.