Seit Ende 2019 hat Argentinien mit Alberto Fernández einen neuen Präsidenten und dieser steht vor schwierigen Aufgaben. Denn das zweitgrößte Land Südamerikas leidet unter einer schweren Wirtschaftskrise, die nicht mehr nur die Armen sondern auch die Mittelschicht betrifft. Ein paar Monate vor der Präsidentschaftswahl in seinem Heimatland wurde Pedro Raúl Villagro Delgado zum neuen Botschafter Argentiniens in Deutschland ernannt.
Am Donnerstag, den 9. Januar 2020, hat Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch den Botschafter der Argentinischen Republik zu seinem Antrittsbesuch im Landtag begrüßt. Bei Gesprächen über Politik und Wirtschaft beider Länder kam es zu einem ersten Kennenlernen.
Der 67jährige Botschafter hat viele Jahre Erfahrung als hochrangiger Diplomat und Beamter seines Landes. Seine diplomatischen Stationen führten ihn schon nach Australien, Großbritannien und zu den Vereinten Nationen. Von 2016 bis 2017 war er stellvertretener Außenminister seines Landes. Grundlage seiner Karriere ist ein Studium der Rechtswissenschaften, das er 1974 an der Universität Tucumán abschloss. Später folgte ein postgraduierten Studium am King’s College in London.
In Lateinamerika ist Argentinien der drittwichtigste Handelspartner Deutschlands (nach Brasilien und Mexiko). Deutschland bezieht aus Argentinien überwiegend Rohstoffe und Nahrungsmittel und ist der größte Abnehmer argentinischen Rindfleischs in der EU. Ebenfalls wichtig für Deutschland sind die Einfuhr von Fahrzeugen und Kfz-Teilen aus Argentinien.
Außerdem besteht in Argentinien ein großes Interesse an deutscher Sprache und Kultur. Schätzungen zufolge gibt es etwa eine Million deutschstämmige Argentinier. Zwei Goethe-Institute, zwei Goethe-Zentren und verschiedene Kulturgesellschaften gestalten seit vielen Jahren die deutsche auswärtige Kulturpolitik. Allein im Großraum Buenos Aires gibt es vier deutsche Auslandsschulen.