Gut 25 Kilometer zu Fuß von Burg bis in den Magdeburger Landtag hat Gerry Weber zurückgelegt, Anlass war der Weltbienentag („World Bee Day“) am 20. Mai. Der Bienenaktivist aus Burg wollte mit seinem fast sechsstündigen Fußmarsch entlang der B1 durchs Jerichower Land auf den kontinuierlichen Rückgang der Bienenvölker aufmerksam machen. Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch empfing ihn vor dem Landtag von Sachsen-Anhalt.
Die Bedeutung von Bienen als Bestäuber für Biodiversität und Ernährungssicherheit sei elementar für die Menschheit. Mit dem heutigen „World Bee Day“ der Vereinten Nationen unterstreiche die Weltgemeinschaft auch die Erkenntnis über den Rückgang der weltweiten Bienenpopulation und den dringenden Schutz der Bienen, erklärte Gerry Weber. Seinen Aktionsmarsch stellte der Sachsen-Anhalter unter das Motto „Bee part of it”. Ziel der Aktion sei es, Bürgerinnen und Bürger für das Thema zu sensibilisieren und zum Nachdenken anzuregen.
Abgeordnete und Bürger wachrütteln
Symbolisch erschien Weber fünf Minuten vor 12 vor den Türen des Landtags, um seine Botschaft an Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch zu überbringen. Er bat sie, dass Thema in den Landtag zu tragen und auch die Abgeordneten erneut für das Bienensterben zu sensibilisieren. Diese hatten sich im September 2018 bereits in einer Aktuellen Debatte mit dem Bienensterben beschäftigt. Damals erklärte Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert, man müsse sich die Folgen des Insektensterbens vor Augen führen: Es handle sich um eine Katastrophe für die Artenvielfalt, denn die Tiere seien besonders wichtig für die Ökosysteme.
Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Energie hat daher entsprechende Programme aufgelegt, um das Wildbienensterben zu stoppen. So werden beispielsweise der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel, die Anlage von Blühstreifen an Äckern und der Ökolandbau besonders gefördert.
Hälfte der Wildbienenarten bedroht
Derzeit gebe es rund 16 000 Bienenvölker in Sachsen-Anhalt bei etwas mehr als 2000 Mitgliedern, erklärte der Imkerverband des Landes. Das seien etwa 1 000 Zuchtbienen mehr als im Vorjahr. Bei den Wildbienen sehe es laut Naturschutzbund Sachsen-Anhalt etwas anders aus, da sie oftmals nicht genug Nahrung finden würden. Über die Hälfte der mehr als 500 Wildbienenarten in Deutschland gelten laut Deutscher Wildtierstiftung als bedroht.