Wussten Sie, dass der Landtag von Sachsen-Anhalt ein Angebot in Leichter Sprache hat? Das Informationsangebot gibt es seit mittlerweile zwei Jahren und es richtet sich insbesondere an Menschen mit eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten, Seh- oder Hörbehinderung.
Das Angebot kann aber auch vielen anderen Menschen helfen, die Arbeit im Landtag besser zu verstehen, zum Beispiel Menschen mit geringen Deutschkenntnissen und sogenannte funktionale Analphabeten. Bundesweit sind davon 7,5 Millionen betroffen. Umgerechnet auf Sachsen-Anhalt sind das etwa 200 000 Menschen, die zwar Buchstaben, Wörter und einzelne Sätze lesen und schreiben können, einen längeren zusammenhängenden Text jedoch nur schwer bis gar nicht verstehen.
Heterogene Zielgruppe für Leichte Sprache
Mit dem Angebot in Leichter Sprache wurde ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einer besseren Inklusion von Menschen mit Behinderung in unserem Land getan, sagte Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch zum Start des Onlineangebots im August 2017. „Wir wollen, dass alle Menschen im Land verstehen, was der Landtag ist, was er macht und warum unsere Arbeit wichtig ist.“ Neben der barrierefreien Übertragung der Landtagssitzungen und dem Einsatz von Gebärdendolmetschern ermögliche dieses weitere Angebot in Leichter Sprache allen Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe am politischen Geschehen.
Kurze Sätze, große Schrift und viele Bilder
Über das Weltkugel-Symbol auf der Startseite des Landtags (oben rechts) gelangen die Nutzer mit einem Klick zum Angebot in Leichter Sprache. In sechs Kapiteln wird dort informiert, was die Abgeordneten machen, wie ein Gesetz entsteht und Einiges mehr. Für Texte in Leichter Sprache gibt es feste Regeln: sehr kurze Sätze, einfache und konkrete Wörter, keine Fach- und Fremdwörter, möglichst keine Verneinungen, Passivsätze und Synonyme – um nur einige zu nennen. Ein weiteres Merkmal sind die größere (mindestens 14pt) serifenlose Schrift sowie viele Bilder, die zusätzlich helfen sollen, den Inhalt der Texte leichter zu erfassen.