Der Zukunftstag, auch als Girls‘ und Boys‘ Day bekannt, findet einmal jährlich statt und eröffnet Mädchen und Jungen Besuche beispielsweise in Firmen, Institutionen und Verwaltungen, um auf Entdeckungstour für einen möglichen Berufswunsch zu gehen. An dieser Initiative ist auch Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch interessiert und empfing daher am Donnerstag, 26. April 2018, Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5-10 zu einem Gespräch insbesondere über Berufe, die im Landtag ausgeübt werden.
„Ich freue mich sehr, dass die Schülerinnen und Schüler bei uns reinschnuppern, vor allem ihre vielen interessierten Fragen zeigen, dass sie sich mit Ort und Thema ein wenig beschäftigt haben. Im Landtag gibt es zahlreiche Berufe zu entdecken, die abwechslungsreich und spannend sind“, zeigte sich Brakebusch überzeugt. Allem voran berichtete sie den verschiedenen Gruppen von ihrer Arbeit als Politikerin und Landtagspräsidentin und gab darüber hinaus noch einen Einblick in die Funktionsweise eines Landesparlaments.
Fakten zur beruflichen Entwicklung
Am Girls‘ und Boys‘ Day geht es unter anderem darum, dem jeweils anderen Geschlecht typische Frauen- und Männerberufe näherzubringen. Denn die Zahlen der amtlichen Statistik beweisen es: Es gibt in Sachsen-Anhalt geschlechtsspezifische Unterschiede in den Bildungsverläufen. Für den Bereich der allgemeinbildenden Schulen gilt schon seit einigen Jahren: je höher der Abschluss, desto größer der Anteil der jungen Frauen.
Auf dem Gebiet der beruflichen Bildung zeigten sich Geschlechterunterschiede sowohl bei der Wahl des Bildungsganges als auch des Berufs. Im Jahr 2017 meldeten die Schulen für Berufe im Gesundheitswesen 717 Ausbildungsanfängerinnen und 281 Ausbildungsanfänger. Einzig die Berufe Rettungssanitäter/in und Notfallsanitäter/in waren bei jungen Männern gefragter als bei den Frauen. In den Bereichen operationstechnische Assistenz oder Geburtshilfe gab es hingegen gar keine männlichen Ausbildungsanfänger.
Während in Vollzeitberufsschulen deutlich mehr junge Frauen als Männer ihre Ausbildung beginnen, ist es im dualen Ausbildungssystem genau umgekehrt. Zudem gibt es in Sachsen-Anhalt mehr Studentinnen als Studenten. Interessant auch die Frage der Bezahlung: Der durchschnittliche Bruttojahresverdienst war bei Männern größtenteils höher als bei Frauen, in akademischen Berufen beziehungsweise in Führungspositionen machte der Unterschied bisweilen gar ein Plus von 15 000 Euro aus.