Cookies helfen uns bei der Weiterentwicklung und Bereitstellung der Webseite. Durch die Bestätigung erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden.

Plenarsitzung

Über eine missglückte Feuerwehr-Kampagne

Das Innenministerium startete im Februar 2018 eine Imagekampagne, um neuen Nachwuchs für die Feuerwehren des Landes zu gewinnen. Bei den Feuerwehrmännern und -frauen selbst stieß die Werbekampgange – insbesondere die unter anderem auf Plakaten und Bierdeckeln abgedruckten saloppen „Werbeslogans“ mit missglückten Wortspielen (Feierwehr – Firewehr – Feuerwehr) – auf Kritik. Der Landtag sollte daher auf Antrag der Fraktion DIE LINKE die Landesregierung auffordern, neue Werbemaßnahmen zu entwickeln und die Basis diesmal stärker einzubeziehen. Die AfD-Fraktion brachte einen Alternativantrag ein.

Mit Werbemitteln soll um die Gunst von zukünftigen Feuerwehrmännern und Feuerwehrfrauen geworben werden. Foto: fotolia.com

Imageschädigende Feuerwehr-Kampagne

Zwar habe sich die Landesregierung um die Beilegung des Konflikts mit der Feuerwehr des Landes bemüht, doch gelöst sei er noch nicht, so Katja Bahlmann (DIE LINKE). Die Ansprüche einer glaubhaften Kampagne seien bislang nicht erreicht. Die Nutzung der produzierten Werbemittel (chauvinistisch, lächerlich, imageschädigend, so DIE LINKE) solle sofort eingestellt und eine neue Kampagne aufgelegt werden.

Werbekampagne bereits ein Erfolg

„Feuerwehr ist in Sachsen-Anhalt gelebte Heimat“, lobte Innenminister Holger Stahlknecht (CDU). Die Werbekampagne sei weitläufig wahrnehmbar, inklusive Ideenwettbewerb für das Gewinnen von Nachwuchskräften. Auch soll in Unternehmen für die Beschäftigung und nötige Freistellung von Feuerwehrleuten geworben werden. Die Werbekampagne sei trotz aller Kritik ein Erfolg, so Stahlknecht.

Auf bessere Kommunikation setzen

Führungskräfte sowie die Kameradinnen und Kameraden hätten ihr Missfallen über die Imagekampagne sehr deutlich gemacht, erklärte Rüdiger Erben (SPD). Nun werde zwischen dem Feuerwehrverband und der Landesregierung auf eine bessere Kommunikation gesetzt. Werbung an sich sei aber weiter notwendig. „Feuerwehr muss attraktiver für Quereinsteiger werden“, sagte Erben.

Änderungsvorschläge von der AfD

„Die Feuerwehr ist eine wichtige und tragende Säule im ländlichen Raum“, befand Daniel Roi (AfD). Die Feuerwehr als „Feierwehr“ zu bewerben, könne nur ein Aprilscherz gewesen sein – der wiederum zumindest die Debatte um die Förderung der Feuerwehr angestoßen habe. Die AfD teile die Kritik an der Kampagne, so Roi. Änderungsvorschläge unterbreite seine Fraktion in ihrem Alternativantrag.

Werbekampagne nun auf gutem Weg

Werbung soll provozieren, betonte Sebastian Striegel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN). Die Werbekampagne für die freiwillige Feuerwehr in Sachsen-Anhalt sei nach den Korrekturen durch Feuerwehrverbände und Landesregierung nun aber auf einem guten Weg. Wichtig sei es, umgehend Nachwuchs für die Verbände zu finden.

Gegen ein Umkrempeln der Kampagne

Das Anliegen des Linken-Antrags, Nachwuchskräfte für die Feuerwehr zu gewinnen, begrüße die CDU, so Chris Schulenburg (CDU). Dagegen spreche sie sich aber gegen ein völliges Umkrempeln der Kampagne aus. „Auch schlechte PR ist gute PR, solange man über sie spricht“, resümierte Schulenburg. Man habe bereits mit geringem Mitteleinsatz möglichst viel Aufmerksamkeit gewonnen.

Der Antrag der Fraktion DIE LINKE fand im Anschluss an die Debatte keine Mehrheit. Auch einer Überweisung wurde nicht zugestimmt. Der Alternativantrag der AfD-Fraktion wurde ebenfalls von der Mehrheit abgelehnt.