Im Wappen von Sachsen-Anhalt ist zwar ein schwarzer Adler zu sehen, aber das heimliche Wappentier ist der Rotmilan. Mehr als 2 000 dieser Greifvögel leben in Sachsen-Anhalt, so viele wie nirgends in Deutschland. Allerdings werden es in den letzten Jahren immer weniger Rotmilane. Der Ausschuss für Umwelt und Energie hat darum im Juni das Rotmilanzentrum in Halberstadt besucht, um sich über die aktuelle Lage zu informieren.
Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Rotmilane in Sachsen-Anhalt bedroht sind. Ein Problem sind die Windräder, wo Rotmilane oft tödlich verunglücken. Außerdem ist es schwer für die Greifvögel Nahrung zu finden, weil es weniger Feldhamster gibt und weil sich die Landwirtschaft stark verändert hat. Es gibt wenig Grünstreifen entlang der Äcker und in dichten Maisfeldern findet der Rotmilan auch schlecht Nahrung.
Martin Kolbe vom Rotmilanzentrum hat einige Greifvögel mit GPS-Sendern bestückt, so kann er genau verfolgen, wo sich die Vögel aufhalten. Dabei hat er entdeckt, dass sich immer mehr Rotmilane in kleinen Orten oder am Stadtrand ansiedeln. Er denkt, dass sie dort mehr Nahrung finden als auf den Äckern. Martin Kolbe hält das für eine sehr bedenkliche Entwicklung. Er sagt, wenn die Rotmilane nicht ganz aussterben sollen, dann muss sich schnell etwas ändern. Um die Greifvögel weiter beobachten zu können, braucht er außerdem mehr Geld.
Die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Energie wollen sich demnächst erneut mit dem Thema beschäftigen und dann eine Entscheidung treffen.
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