Die Fraktionen von CDU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen die Umsetzung der Istanbul-Konvention voranbringen. Dazu haben sie einen Antrag in den Landtag eingebracht. Die Istanbul-Konvention ist ein europäisches Abkommen gegen Gewalt an Frauen. Es soll sie besser vor körperlicher und sexueller Gewalt schützen. Seit 1. Februar 2018 gilt das Abkommen auch in Deutschland.
Europa hat sich auf ein Abkommen gegen Gewalt an Frauen geeinigt und Deutschland hat es jetzt, sieben Jahre später, umgesetzt. #IstanbulKonventionpic.twitter.com/XmqaMgqnvS
— ZDF heuteplus (@heuteplus) 1. Februar 2018
Immer ausreichend Geld für Frauenhäuser
Etwa 1300 Frauen und Kinder haben 2016 Hilfe in den 19 Frauenhäusern Sachsen-Anhalts gesucht, erklärte Prof. Dr. Kolb-Janssen (SPD). Grundsätzlich funktioniert die Hilfe gut, aber die Frauenhäuser wissen nie, ob sie auch im nächsten Jahr genug Geld vom Land bekommen. Außerdem empfiehlt die SPD-Abgeordnete verbesserte vorbeugende Maßnahmen und mehr Opferschutz-Ambulanzen.
Justizministerin Anne-Marie Keding betonte, dass Sachsen-Anhalt schon einige Fortschritte gemacht hat. Sie nannte zum Beispiel mehr psychologisches Personal. Alle Bundesländern wollen gemeinsam daran arbeiten, dass betroffene Frauen noch besser geschützt sind. Jens Kolze (CDU) stimmte der Ministerin zu und sagte, dass es natürlich wichtig ist, die Istanbul-Konvention umzusetzen.
Mehr Gewalt durch islamische Kultur?
Es sollte auch über Gewalt an Männern und Kindern gesprochen werden, sagte Marcus Spiegelberg (AfD). Außerdem fürchtet er, dass die Gewalt gegen Frauen im Land wieder zunehmen wird. Er begründet das mit der steigenden Zahl an Mitmenschen aus islamischen Kulturen (Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, Pakistan).
Weitere Veränderungen sind nötig
Cornelia Lüddemann (Grüne) wünscht sich noch mehr Aufklärung in den Schulen. Zudem beklagt sie, dass die Frauenhäuser im Land noch nicht barrierefrei sind. Auch Eva von Angern (DIE LINKE) geht der Antrag von CDU, SPD und Grünen nicht weit genug. Zwar hat es in den letzten Jahren kleine Verbesserungen gegeben. Aber noch immer müssen Frauenhäuser um Spenden bitten, wenn ihre Waschmaschine kaputt ist.
Nach der Debatte stimmten die meisten Abgeordneten dem Antrag zu.
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