Der erste Justizminister Sachsen-Anhalts nach der politischen Wende, Walter Remmers, ist tot. Der 84-Jährige starb am Freitag, 14. September 2018, in seiner Heimatstadt Papenburg im Emsland.
Von 1982 bis 1990 war der CDU-Politiker Walter Remmers bereits Justizminister in Niedersachsen, bevor er 1990 in die sachsen-anhaltische Landesregierung wechselte. In Magdeburg war er bis 1994 ebenfalls als Justizminister tätig, acht monatelang übernahm er parallel dazu auch das Amt des Innenministers.
Remmers stand in den ersten Jahren des wiedergegründeten Sachsen-Anhalts vor der schwierigen Aufgabe, einen komplett neuen Justizapparat im Land aufzubauen, der zu DDR-Zeiten von der SED dominiert war. Voller Tatendrang, aber auch mit großem Respekt vor der vor ihm liegenden Aufgabe, habe Remmers anfangs sogar in seinem Ministerium übernachtet, berichten Zeitzeugen.
Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch würdigte Walter Remmers als Mann der ersten Stunde, der entschieden zum Aufbau der demokratischen Strukturen unseres Bundeslandes Sachsen-Anhalt beigetragen habe.
Als die CDU bei der Landtagswahl 1994 auf die Oppositionsbank wechselte, hatte Remmers ein Mandat im Magdeburger Landtag errungen. Von 1994 bis 2002 gehörte er dem Landesparlament als Abgeordneter an. In der 2. Wahlperiode war Walter Remmers Vorsitzender des Ausschusses für Recht und Verfassung, in der 3. Wahlperiode übernahm er für neun Monate das Amt des Vizepräsidenten.
Der Katholik und vierfache Familienvater erhielt bereits 1987 das Große Bundesverdienstkreuz, später den Ehrendoktortitel der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und 2008 den Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt.