Viele Bürger sind besorgt über das Schulsystem im Land. Hauptproblem sind die fehlenden Lehrer. Manche kleine Orte müssen auch Grundschulen schließen, weil es nicht genügend Kinder gibt. Um die Situation zu verbessern, will Bildungsminister Marco Tullner einiges im Schulsystem verändern. Dazu muss der Landtag offiziell das Schulgesetz des Landes ändern.
Schon im Oktober hatte der Bildungsminister seine Vorschläge (Gesetzentwurf) den Landtagsabgeordneten vorgestellt. Die Abgeordneten haben beschlossen, dass sich eine Fachgruppe (Ausschuss für Bildung und Kultur) ausführlich damit beschäftigt. Am 8. Dezember hat der Ausschuss eine öffentliche Anhörung im Landtag organisiert. Es kamen Vertreter aus allen Bildungsbereichen und den Städten- und Gemeinden, um ihre Meinung zu dem Gesetzentwurf zu sagen.
Kleinere Grundschulen zusammenlegen
Der Minister plant zum Beispiel, dass sich kleinere Grundschulen mit einer anderen Grundschule zusammenschließen können (Grundschulverbünde) – als eine Art Außenstelle. An der Grundschule müssen mindestens 40 Schüler lernen und es muss zwei Klassen geben. Jahrgangsübergreifender Unterricht (Schüler lernen in Klasse 1 und 2 sowie Klasse 3 und 4 zusammen) ist möglich.
Quereinsteigern eine Chance geben
Außerdem bekommen mehr Quereinsteiger eine Chance, als Lehrer zu arbeiten. So kann zum Beispiel jemand der Musik oder Biologie studiert hat, das Fach an der Schule unterrichten. Die „neuen“ Lehrer qualifizieren sich dann neben der Arbeit schrittweise weiter.
Experten sehen Schritt in richtige Richtung
Die meisten Experten aus Schule, Verwaltung und Kommunen fanden die Vorschläge zum neuen Schulsystem gut. Falls Grundschulen zusammengelegt werden, darf das aber nicht dazu führen, dass noch mehr Lehrer eingespart werden, so einige kritische Stimmen. Und bei jahrgangsübergreifendem Unterricht ist auch ein gutes pädagogisches Konzept nötig.