Die Ausschüsse für Umwelt und Energie sowie Ernährung, Landwirtschaft und Forsten haben sich auf einer gemeinsamen Sitzung mit den Naturparks in freier Trägerschaft beschäftigt. Dazu besuchten sie am Mittwoch, 13. Dezember 2017, den Naturpark Fläming in Jeber-Bergfrieden.
Die Naturparks in freier Trägerschaft arbeiten grundsätzlich in vier Schwerpunkten: Naturschutz und Landschaftspflege, Naturnaher Tourismus, Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung sowie Regionalentwicklung. Elke-Andrea Ciciewski, Sprecherin der Länderarbeitsgemeinschaft der Naturparks Sachsen-Anhalt, betonte: „Fünf von sechs Naturparks sind als Qualitätsnaturpark durch den Verband Deutscher Naturparke e. V. zertifiziert.“
Von Naturspielplatz bis „mobile Biber-Eingreifgruppe“
Als konkrete Beispiele für ihre Arbeit nannte sie die Aufwertung des Luther-Wanderwegs im Naturpark Harz mit einem Naturspielplatz, die Einrichtung eines Naturlehrpfads im Unteren Saaletal, Landschaftspflege im Geonaturpark Saale-Unstrut-Tal oder eine „mobile Biber-Eingreifgruppe“. Außerdem gebe es Projekte mit Schulen, in denen über mögliche Berufe im Naturschutzbereich informiert werde.
Kontinuierliche finanzielle Mittel notwendig
Ciciewski erläuterte weiter, im Landeshaushalt seien 735 000 Euro pro Jahr für alle Naturparks in freier Trägerschaft eingestellt worden. Diese Mittel seien die wichtigste Grundlage für ihre Arbeit bis 2022. Für 2018 seien zudem weitere 50 000 Euro pro Naturpark in Aussicht gestellt worden. „Wir bitten Sie, als Mitglieder des Landtages nachdrücklich, die im jährlichen Haushalt bereitgestellten Mittel um diese 300.000 EUR langfristig zu erhöhen, um den in 2018 verfügbaren Personalbestand auch in den Folgejahren beibehalten zu können“, sagte Ciciewski.
Außerdem sei es äußert wichtig, die Gelder möglichst frühzeitig im Jahr zu bekommen, um planen zu können. Außerdem verwies sie darauf, dass die Naturparks zehn Prozent Eigenmittel generieren müssen, dies sei nicht immer einfach. Im Wesentlichen handle es sich dabei um Mitgliedsbeiträge und Sponsoren.
Umweltsofortprogramm mit Licht und Schatten
Grundsätzlich lobte sie das Umweltsofortprogramm 2017 des Ministeriums, es hätte Chancen zur Weiterentwicklung gegeben und Wege für neue Kooperationen geebnet. Allerdings hätte es auch Schwächen, wie beispielsweise fehlendes Stammpersonal zur Projektentwicklung, überflüssige bürokratische Vorschriften und teilweise sehr lange Bearbeitungszeiträume für Förderungsanträge.
Ministerin dankt für gute Arbeit
„Die Naturparks in freier Trägerschaft leisten einen wichtigen Beitrag, um das Naturerbe des Landes zu erhalten.“ Daher sei es unser gemeinsames Interesse die Naturparks finanziell besser aufzustellen, sagte Landwirtschafts- und Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert. Allerdings müssten die geplanten Mittel natürlich noch durch die Haushaltsberatungen für 2019. Dalbert freute sich, dass sich durch das Umweltsofortprogramm neue Netzwerke für die Naturparks gebildet hätten und dankte den Naturparks für ihre „wichtige Arbeit und gute Kooperation“.