Die Koalition aus CDU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat einen Antrag zur Sicherung des schriftlichen Kulturguts eingebracht. Alle Fraktionen stimmten dem Antrag zu. Das bedeutet, dass wichtige Bücher, Schriftstücke und Urkunden vor dem Verfall gerettet werden sollen. Sie sollen auch digitalisiert werden. So könnte jeder sie im Internet ansehen.
Für diese Aufgabe gibt es die „Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes (KEK)“. Die soll jetzt ein Konzept entwickeln, wie man die wichtigen Schriftstücke aus Bibliotheken und Archiven im Land am besten rettet. Säure, Schimmel und Tintenfraß führen leider oft zur Zerstörung des sehr alten Papiers. Durch wissenschaftliche Methoden kann man das aber verhindern oder aufhalten.
Meinungen aus der Debatte
„Was wären wir ohne die Schriften von Goethe und Thomas Mann, was ohne die Kompositionen von Bach und Telemann, was ohne die Flugblätter der Reformatoren oder der Weißen Rose, was ohne die Urkunden der Ottonen?“, fragte Katja Pähle (SPD).
„Es ist fünf vor zwölf“, warnte Innenminister Holger Stahlknecht (CDU). Die alten Schriften wirken nämlich als „Gedächtnis der Gesellschaft“ – und das geht verloren, wenn die Schriften kaputtgehen.
Der gesamte Schiften-Bestand müsse gesichert und digitalisiert werden, sagte Dr. Hans-Thomas Tillschneider (AfD). So viel Material soll gesichert werden.
Andreas Schumann (CDU) erinnerte daran, dass die Menschen über die Jahre schon sehr viele Schriftstücke verloren haben – durch Kriege, Brände oder Archiveinstürze.
„Es gehe um den Erhalt des kulturellen Erbes“, betonte Stefan Gebhardt (DIE LINKE). Er sprach sich für die Ausweitung der Digitalisierung aus.
„Hohe Investitionen in Sicherungs- und Präventionsmaßnahmen sind notwendig, sodass ein langfristiger Verlust der Schriftdokumente vermieden werden kann“, sagte Wolfgang Aldag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN). Die Bewahrung des schriftlichen Kulturguts nannte Aldag „Nachhaltigkeit in kulturellem Sinne“.