Auf deutschen Straßen sind seit der EU-Osterweiterung auch viele Lkws aus anderen Ländern unterwegs. Dabei wird jeder Lkw einer „Schadstoffklasse“ zugeordnet. Welche „Schadstoffklasse“ er bekommt, hängt vor allem davon ab, wie viel Abgase er produziert. Je weniger Abgase, desto besser für die Umwelt. Darum müssen Lkws mit weniger Abgasen auch weniger Steuern und Maut zahlen.
Um Geld zu sparen, manipuliert etwa jeder fünfte ausländische Lkw-Fahrer illegal die Abgaswerte an seinem Fahrzeug. Mit einem sogenannten „AdBlue-Emulator“ werden die Abgaswerte positiver gemacht als sie sind. Experten gehen davon aus, dass sich mit dieser Betrugsmasche pro Jahr durchschnittlich 2 000 Euro pro Lkw sparen lassen. Weil das Problem offenbar zunimmt, hat sich jetzt auch der Landtag damit beschäftigt.
Schaden für Umwelt und Steuerzahler
Die Koalitionsfraktionen (CDU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) forderten in einem Antrag, dass diese Betrügerei ein Ende hat. Dabei ging es ihnen um die Umwelt und fehlende Steuergelder. Die Abgeordneten kritisierten außerdem, dass durch die Manipulationen ein „unfairer Wettbewerb“ zwischen deutschen und ausländischen Speditionen entsteht.
Bundesregierung muss handeln
Im Wesentlichen stimmten alle Fraktionen dem Ziel des Antrags zu. Die Landesregierung soll sich jetzt in Berlin dafür einsetzen, dass die Kontrollen bei den Lkws verbessert werden. Verkehrsminister Thomas Webel versprach, sein Möglichstes zu tun, um das Problem zu lösen.