Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch hat am Mittwoch, 25. Oktober 2017, am größten jährlich stattfindenden Treffen ehemaliger politischer Häftlinge in Sachsen-Anhalt, dem 23. Halle-Forum, teilgenommen. Es fand in der Hallenser Gedenkstätte „Roter Ochse“ statt. In ihrem Grußwort ging sie auf die zukünftige Bedeutung der Aufarbeitung des DDR-Unrechts ein: „Lebendig halten wir unsere Geschichte, indem wir, solange es nur geht, mit Zeitzeugen sprechen. Das begangene Unrecht in der sowjetischen Besatzungszone sowie der sozialistischen Diktatur in der DDR muss weiter aufgearbeitet werden“, so die Landtagspräsidentin. „Wir dürfen nicht vergessen, verdrängen und schon gar nicht verharmlosen. Frieden, Freiheit und Sicherheit sind Werte unserer Demokratie. Diese gilt es stets zu verteidigen.“
Das Halle-Forum „Roter Ochse“ wird jährlich von der Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Kooperation mit dem Verband der Opfer des Stalinismus Sachsen-Anhalt e. V., der Landeszentrale für politische Bildung, dem Verein Gegen Vergessen – Für Demokratie, der Konrad-Adenauer-Stiftung, der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt und mit Unterstützung der Stiftung Rechtsstaat ausgerichtet.
Neben der Landtagspräsidentin meldeten sich auch Bürgermeister Egbert Geier und die Landesbeauftragte für die Aufarbeitung, Birgit Neumann-Becker, zu Wort. Nach der Eröffnung sprach Dr. Daniel Bohse (Magdeburg) über das System der Speziallager in der sowjetischen Besatzungszone. Die Sprecher der Lagergemeinschaften Mühlberg/Elbe (Pfarrer Matthias Taatz), Torgau (Heinz Galle) und Bautzen (Alexander Latotzky) stellen anschließend Schwerpunkte ihrer Arbeit mit Blick auf die Jahre seit der deutschen Wiedervereinigung vor.