Der Europaradweg R1 führt von der Atlantikküste Frankreichs bis nach St. Petersburg an der Ostsee. Die Radler kommen durch neun Länder Europas. Ein Teilstück der über 3500 Kilometer langen Strecke quert Sachsen-Anhalt. Es verläuft von Ilsenburg über Wernigerode, Bernburg und Staßfurt, vorbei an Köthen und Dessau-Roßlau bis nach Lutherstadt Wittenberg.
Dirk Michelmann vom Landkreis Harz sagte, die Situation entlang und auf dem Radweg muss sich bald deutlich verbessern, sonst sieht er keine Zukunft für den Europaradweg. Im Vergleich mit anderen Radwegen in Deutschland kann die Strecke nicht mithalten. Zum einen ist unklar, wer für was in Bezug auf den Radweg zuständig ist. Zum anderen ist es schwierig an Fördermittel zu kommen, erläuterte Michelmann.
Es gibt viel zu tun am Europaradweg
Außerdem gibt es einzelne Wege mit ziemlich großen Schlaglöchern. Die Wegweiser und Schilder entlang der Strecke sind fehlerhaft und nicht einheitlich, kritisierte Volker Preibisch, vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e. V. Sachsen-Anhalt. Seiner Meinung nach gibt es auch viel zu viele Höhenmeter auf der Radstrecke im Harz. Das würde viele Radtouristen abschrecken. Preibisch schlägt daher vor, die Strecke etwas zu verlegen, damit es nicht so viel bergauf geht. Entlang der Strecke gibt es viele touristische Sehenswürdigkeiten, das findet er sehr attraktiv.
Renate Schulz ebenfalls vom Landkreis Harz schlug vor, dass zukünftig der Landkreis Harz das Radwegenetz alleine plant und ausbaut –ohne das Verkehrsministerium. Die Werbung für den Europaradweges soll beim Land bleiben. Ein Experte beim Ministerium (Radwegekoordinator) kann alle wichtigen Fragen koordinieren.
Neuer Koordinator beginnt seine Arbeit
Schon zum 1. September 2017 stellt das Verkehrsministerium einen solchen Radverkehrskoordinator ein, erklärte Dr. Sebastian Putz, Staatssekretär im Verkehrsministerium. Zudem wies er darauf hin, dass ein Teil des Europaradweges (Essen-Berlin) mittlerweile auch Radweg der „Deutschen Einheit“ ist. Darum könnten die Kommunen zusätzliche Fördermittel vom Bund beantragen. Darüber hinaus können einzelne Radwegstrecken bis zu 90 Prozent vom Land gefördert werden, wenn sie touristische Ziele verfolgen.
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