Magdeburg liegt mitten in Europa – welche Rolle spielt die Stadt? Brüssel ist über 600 Kilometer entfernt, aber die EU-Verordnungen sind für die Bürger im Alltag spürbar. Wie soll Europa sein und was können einzelne Bürger ausrichten, um darüber mitzuentscheiden? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, luden die Initiative „Wir sind Europa!“ und die Stadt Magdeburg am Freitag, 15. September 2017, zu einer offenen Debatte im Kunstmuseum Magdeburg ein.
„Weiter am Friedensprojekt EU bauen“
Die Landeshauptstadt begreift Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch als wichtigen Teil von Europa, nicht zuletzt bestehe das Bestreben, im Jahr 2025 eine der europäischen Kulturhauptstädte zu werden. „Die EU ist nicht nur eine Werte- und Wirtschaftsgemeinde, sondern sie steht für die Einheit Europas, für Frieden und Gemeinschaft“, erklärte Brakebusch. Es sei an den demokratischen Kräften, zusammenzuarbeiten und weiter am Friedensprojekt EU zu bauen.
Deutschland und Sachsen-Anhalt profitierten ebenso von der Europäischen Union wie alle anderen Mitgliedsstaaten, zeigte sich die Landtagspräsidentin überzeugt. Man müsse sich immer wieder der Vorzüge bewusst werden, aber auch Schwachstellen offen ansprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Die Stiftung Zukunft Berlin, so Brakebusch, lebe den europäischen Geist, indem sie direkt bei den Menschen nachfragt: Was kann man tun?
Die Ziele von „Wir sind Europa!“
Alle Interessierten des Abends trafen auf Wissenschaftler, Kulturschaffende, Europa-Experten und Journalisten aus verschiedenen europäischen Ländern. An vielen kleinen Stehtischen kam man mit wechselnden Gesprächspartnern in den Dialog. Die zentralen Fragen dabei waren: Europa – sind Sie das? Ist Magdeburg Europa? Was können Sie und die anderen Bürgerinnen und Bürger tun, um ein Europa „von unten“ aufzubauen?
Der offene Abend „Open Space Europe“ bildete zusammen mit der Konferenz „Wir sind Europa! Magdeburg“ (Samstag, 16. September 2017) den Auftakt des Projektes „Wir sind Europa!“. Die auf drei Jahre angelegte Initiative wird gemeinsam von derStiftung Zukunft Berlin, derHumboldt-Universität zu Berlin und demIJP – Internationale Journalisten Programme e. V. gestaltet und von derStiftung Mercator gefördert. Die Mitstreiter der Initiative loten aus, wo die Verantwortung der Bürger und der kulturelle Beitrag der Städte für ein Gelingen Europas liegen.