In den meisten Fällen finden die Beratungen der Landtagsabgeordneten im Landtag statt. Von Zeit zu Zeit sind die Abgeordneten mit ihren Ausschüssen aber auch mal draußen vor Ort. Auf diese Weise können sie sich ein besseres Bild von einer Situation oder einem Problem machen. Der Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten war im August zu einem Fachgespräch rund um die Schafhaltung im Landkreis Hohe Börde. Die Abgeordneten hatten sich dazu Experten aus der Regierung, vom Schafzucht- und Bauernverband sowie einen aktiven Schäfer eingeladen. Sie diskutierten vor allem diese Fragen:
- Wie ist die aktuelle Situation der Schafhaltung im Land?
- Welche Probleme haben die Schäfer?
- Was muss von Seiten der Landesregierung verbessert werden?
- Wie können die Schafherden besser gegen den Wolf geschützt werden?
Ergebnisse:
In den letzten Jahren ist viel Positives in der Schafhaltung geschehen. Die Anzahl der Schafe ist nicht so stark gesunken, wie früher. Die Experten schätzen, dass es zurzeit rund 105 000 Schafe in Sachsen-Anhalt gibt. Alle sagten: Für die Deich- und Landschaftspflege sind Schafe unersetzlich. Manche Experten denken, dass ruhig noch mehr Schafe auf Deichen und zum Schutz der Natur eingesetzt werden könnten. Momentan werden erst gut 50 Prozent der Deiche mit Schafen bewirtschaftet.
Als größte Bedrohung sehen die Schäfer den Wolf an. Sie sagten, ihre Herden müssen besser geschützt werden, und dass Zäune allein nicht ausreichen. Außerdem sollten die Schäfer mehr Geld für ihre Arbeit bekommen.
Die Ausschussvorsitzende Gabriele Brakebusch erklärte: „Schäfer sind für unsere schöne Kulturlandschaft unerlässlich, für mich sind sie oft bessere Umweltschützer als die Technik.“ Grundsätzlich könne der begonnene Weg in der Schafhaltung fortgesetzt werden. Mit dem Thema Wolf werde sich der Ausschuss sicher bald noch einmal gründlich beschäftigen und überlegen, wie die Schafherden noch besser geschützt werden können.