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Die Landesseniorenvertretung und der Landtag von Sachsen-Anhalt haben am 22. September 2015 zum 8. Seniorenforum in den Magdeburger Plenarsaal eingeladen. In drei Arbeitsgruppen beschäftigten sich die Seniorenvertreter der Landkreise und kreisfreien Städte mit der Teilhabe älterer Menschen in Sachsen-Anhalt – im kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Bereich. Die am Ende zu fassenden Beschlüsse sollen auf die politischen Entscheidungen im Land einwirken.
„Menschen aller Generationen müssen am gesellschaftlichen Leben beteiligt werden“, erklärte Landtagsvizepräsident Gerhart Miesterfeldt zur Eröffnung des 8. Seniorenforums. Man müsse sich der Aufgabe Integration stellen und dem Umkippen der demographischen Entwicklung im Land entgegenwirken. Das Seniorenforum sei das geeignete regelmäßige Forum, um sich dem Thema anzunähern. Es gelte, sich den neuen Herausforderungen im Zusammenleben von Jung und Alt zu stellen, so der Landtagsvizepräsident.
Im Wohnumfeld engagieren
Traditionen fortzusetzen und neue Qualitäten hinzuzufügen, das sei das Ziel des 8. Seniorenforums, sagte Jochen Rechtenbach, der Vorsitzende der Landesseniorenvertretung. Die Institution werde von vielen Menschen wahrgenommen, allein über 90 000 Menschen nutzten schon die Informationsdienste des Internetauftritts. Die Seniorenvertretung ruft ältere Menschen dazu auf, sich beispielsweise in ihrem Wohnumfeld zu engagieren. Immer wichtiger werde die generationsübergreifende Zusammenarbeit. Rechtenbach sprach sich im Namen der Vertreter für die Schaffung eines Seniorenmitwirkungsgesetzes für Sachsen-Anhalt aus, wie es schon in anderen Bundesländern existiert.
Landeskonzept überarbeiten
Die Landesseniorenvertretung habe es oft nicht einfach, räumte Isolde Hofmann, Abteilungsleisterin im Ministerium für Arbeit und Soziales, ein. Viele unterschiedliche Interessengruppen habe sie zu betreuen, denn das Alter sei bunt und vielfältig. Dabei gehe es um weit mehr, als nur um Pflege und Versorgung im Alter. Viele der von Seniorenvertretern angeschobenen Maßnahmen (zum Beispiel bei der Barrierefreiheit, mehr ÖPNV) kämen auch den jüngeren Generationen zugute. Das Ehrenamt spiele hier eine besonders wichtige Rolle. Es müsse darum gehen, Ehrenamtliche weiterzubilden und auch vermehrt pensionierte Beamtinnen und Beamte für die Ehrenamtsarbeit zu gewinnen. Hofmann sprach sich dafür aus, das Seniorenpolitische Konzept der Landesregierung zu überarbeiten und die Beschlüsse des Seniorenforums im Ministerium zu diskutieren.
Voneinander und miteinander lernen
Es sei ein alter Menschheitstraum, möglichst lange zu leben, erinnerte Prof. Dr. Dr. Roland Schöne von der TU Chemnitz (Institut für Bildung, Kultur und Organisation Chemnitz und Magdeburg e. V.). So müsse man bei der steigenden Zahl von alten Menschen eigentlich von einer „Unterjüngung“ statt von einer Überalterung sprechen. Das Bild vom „älteren Menschen“ habe sich in den letzten Jahren erheblich verändert. „Die Senioren werden gebraucht“, betonte Schöne, deren ehrenamtliches Engagement sei von unschätzbarem Wert. Es sei aber ebenso wichtig, die ehrenamtliche Tätigkeit bereits in der Jugend aufzunehmen und entsprechende Anreize zu schaffen (Erstattung von Aufwendungen). Die Teilhabe an Bildung, Prävention und Kultur sei zu verbessern, die Mobilität zu stärken. „Vielleicht sollte man das nächste Mal ein gemeinsames Forum von Jung und Alt veranstalten, um voneinander und miteinander zu lernen“, regte Schöne an.
Die Arbeit des Seniorenforums ging nach der Eröffnungsrunde erst richtig los. Die Vertreterinnen und Vertreter traten zur Diskussion verschiedener Themen in ihre Arbeitsgruppen ein. Deren Inhalte finden Sie hier.