Sonne, Strand und Meer – so stellen sich viele Sachsen-Anhalter ihren Sommerurlaub vor. Immer noch beliebt wie eh und je ist die Ostsee. Bei unseren Landtagsabgeordneten ist das nicht anders. Zwar gibt es jeden Sommer für sechs Wochen keine Sitzungen, aber das bedeutet nicht, dass die Abgeordneten während dieser Zeit nur auf der faulen Haut liegen. Was sie genau machen? Die Onlineredaktion hat nachgefragt und stellt Ihnen in einer Miniserie die Sommerpläne von vier Abgeordneten vor. Zum Abschluss ist Grünen-Abgeordnete Dorothea Frederking an der Reihe.
Redaktion: Was machen Sie konkret in der Sommerpause?
Dorothea Frederking: Auf meiner Agenda steht ein ganzer Strauß von Themen, mit denen ich mich befassen möchte oder schon befasst habe. Dazu gehören beispielsweise: Initiierung von konfliktarmen Windenergieprojekten unter Berücksichtigung der Belange von Menschen und Artenschutz, kostengünstiger Solarstrom für Mieter/innen von Dachanlagen, das grüne 100%-Erneuerbare-Energien-Szenario für Sachsen-Anhalt, Festlegung von Standards zur artgerechten Putenhaltung, Alternativen zum Einsatz des Totalherbizids Glyphosat, Förderungen von Streuobstwiesen und die Sanierung einer Schlammdeponie der Erdgasförderung in der Altmark. Ich ringe aber auch darum, zwischendurch einige private Dinge zu erledigen.
Wofür haben Sie ohne Ausschuss- und Landtagssitzungen jetzt mehr Zeit?
Die gremienfreie Zeit schafft mir die Möglichkeit, um einmal ruhiger, mit weniger Zeitdruck arbeiten zu können. Ansonsten erreichen mich nach wie vor Anfragen der Journalistinnen und Journalisten und Bitten von Bürger/innen wie zum Beispiel ein Hilferuf zur Verhinderung einer Hühneranlage mit 80 000 Tierplätzen oder der Unterstützungswunsch zu einer kommunalen Eigenversorgung mit erneuerbaren Energien. Weiterhin nehme ich wie sonst auch Termine wahr, wie beispielsweise eine Untertageexkursion im Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Morsleben oder Besichtigungen von Naturschutzmaßnahmen auf und an Äckern.
Worauf freuen Sie sich in den nächsten Wochen am meisten?
Wenn ich die Tage freier gestalten kann, bemühe ich mich, selber etwas für meine Gesundheit zu tun: regelmäßig schwimmen gehen, mehr schlafen, Vitamin-D-Aufbau zur Stärkung des Immunsystems durch kurze Sonnenbäder und viel leckeres Obst. Da mich unerledigte Arbeit bedrückt, freue ich mich auf die Chance, Liegengebliebenes vollständiger und die täglichen Aufgaben ruhiger abarbeiten zu können
Wohin fahren Sie in den Urlaub und warum?
Mein Mann, meine Mutter und ich waren bereits für eineinhalb Tage in Arendsee. Dieses beschauliche Städtchen mit seiner wunderschönen Natur wird zurecht als Perle der Altmark bezeichnet. Wir haben den See umradelt, sind schwimmen gewesen und haben es uns im Wellnessbereich des Hotels gutgehen lassen. In zweieinhalb Stunden waren wir in der Kombination Bus, Bahn und Fahrrad von Magdeburg aus am Ziel. Die umweltfreundliche Reiseart mit dem ÖPNV spielt für uns eine entscheidende Rolle und so fahren mein Mann und ich für eine Woche an die Ostsee in den Ort Kühlungsborn, den wir mit Zug und Taxi entspannt in sechs Stunden erreichen können. Gerne würde ich außerdem noch die Buga und das Landesweingut besuchen.
Nächstes Jahr sind Landtagswahlen – ab wann beginnt für Sie der Wahlkampf?
Die Landtagswahl im März 2016 wirft schon seit Längerem ihre Schatten voraus: So habe ich intensiv am bereits vom Parteitag verabschiedeten Wahlprogramm mitgearbeitet. In Kürze stehen jetzt die Wahlen der bündnisgrünen KandidatInnen an. Die ersten Wahlprüfsteine erreichen uns und für den Herbst gibt es schon Einladungen von Verbänden, die inhaltliche Positionierungen mit Fokus auf die Wahl abfragen. Da dieses meine erste Legislaturperiode als Abgeordnete ist, habe ich noch keine Erfahrung, wann das Klima rauer wird. Dies wird wohl ein allmählicher Prozess sein, der sich nach der Sommerpause langsam steigert. Ab Januar 2016 werden wir dann wohl den richtigen Wahlkampfmodus haben …