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Plenarsitzung

Gedenken an die Opfer des 17. Juni 1953

Bundesweit ist mit Gedenkveranstaltungen an den Jahrestag des DDR-Volksaufstandes am 17. Juni 1953 erinnert worden. Landtagspräsident Detlef Gürth würdigte bei einer Kranzniederlegung in der Gedenkstätte Moritzplatz in Magdeburg den Mut hunderttausender Menschen vor 62 Jahren. Bei der Gedenkveranstaltung waren auch zahlreiche Zeitzeugen aus Magdeburg anwesend, sowie Schüler des Norbertusgymnasiums anlässlich ihres Projekttages. 

Rund 50 000 Menschen demonstrierten am 17. Juni 1953 allein in Magdeburg gegen Mangelwirtschaft und den „verschärften Aufbau des Sozialismus“. Als konkreter Auslöser gilt unter Historikern gemeinhin der Beschluss des ZK der SED vom Mai 1953, die Arbeitsnormen bei gleichbleibendem Lohn um mindestens 10 Prozent zu erhöhen. Daraufhin folgten in verschiedenen Städten kleinere Streiks, die zunehmend politischen Charakter entwickelten.

Magdeburg ein Zentrum des Aufstands

Als Industriemetropole und Zentrum des Schwermaschinenbaus war Magdeburg ein Ort, in dem sich der Volksaufstand besonders intensiv entwickelte. Im Laufe des Tages besetzten Arbeiter aus den großen Werken zahlreiche staatliche Einrichtungen, zerstörten Bilder von SED-Repräsentanten, hinderten Züge im Hauptbahnhof an der Weiterfahrt und stürmten die Untersuchungshaftanstalt am Moritzplatz. Trauriger Höhepunkt der Demonstrationen war eine Schießerei rund um die Strafvollzugsanstalt Sudenburg, bei der sechs Menschen getötet und einige weitere verletzt wurden.

Wie im Rest der DDR verhängte die sowjetische Besatzungsmacht im Laufe des Tages den Ausnahmezustand und schlug den Aufstand nieder. Zwei angebliche Rädelsführer des Magdeburger Aufstandes wurden einen Tag später standrechtlich erschossen.

Ausführliche Hintergründe zum Volksaufstand am 17. Juni 1953, sowie Bilder und Informationen zu den konkreten Ereignissen in Magdeburg finden Sie auf der Seite des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik.