„Ich persönlich bewundere ihn sehr und habe große Hochachtung vor ihm“, erklärte Landtagspräsident Detlef Gürth zur Eröffnung der Wanderausstellung „Die Würde des Menschen – Stéphane Hessel“ im Landtag von Sachsen-Anhalt. Gürth bedauerte es, dass er Stéphane Hessel nie persönlich im Landtag begrüßen konnte. Es sei beeindruckend, wie jemand mit einem solchen Schicksal am Ende seines Lebens so viel Liebe und Poesie im Herzen hatte. Mit der Fotoausstellung erinnert der Landtag bis 13. Februar an einen der großen Humanisten, Essayisten und Lyriker des 20. Jahrhunderts.
Anmerkung:Wolfgang Knappe (l.), Präsident der Maria-Pawlowna-Gesellschaft und Kurator der Ausstellung, erklärt Landtagspräsident Detlef Gürth die Konzeption der Ausstellung. Foto: Stefanie Böhme
Anmerkung:Wolfgang Knappe (l.), Präsident der Maria-Pawlowna-Gesellschaft und Kurator der Ausstellung, erklärt Landtagspräsident Detlef Gürth die Konzeption der Ausstellung. Foto: Stefanie Böhme
Anmerkung:Unter den 40x30 Zentimeter großen Bildern sind Zitate verschiedener Persönlichkeiten zu sehen, die sich mit dem Thema „Menschenwürde“ auseinandersetzen. Foto: Stefanie Böhme
Anmerkung:Zur Ausstellungseröffnung lasen Schülerinnen und Schüler des Hegel-Gymnasiums Magdeburg Texte und Gedichte von Stéphane Hessel. Foto: Stefanie Böhme
Mitverfasser der UN-Menschenrechtscharta
Stéphane Hessel wurde 1917 in Berlin geboren, kämpfte während des Zweiten Weltkriegs in der französischen Résistance und überlebte nur mit Glück das Konzentrationslager Buchenwald. Nach dem Krieg begann er als französischer Diplomat seinen lebenslangen Kampf für Humanität, Toleranz und Menschenrechte, war sogar Mitverfasser der UN-Menschenrechtscharta.
Der darin enthaltene Grundgedanke, dass alle Menschen frei und gleich an Würde und Rechten sind, prägte sein weiteres Leben. Im Auftrag der UNO und des französischen Außenministeriums war Hessel unter anderem in Israel, Algerien und Vietnam tätig und vermittelte immer wieder in Konflikten. Mit seinem Essay „Empört Euch!“ erlangte Stéphane Hessel im Alter von 93 Jahren noch einmal Weltruhm. Er verstarb im Februar 2013 im Alter von 95 Jahren in Paris.
Stéphane Hessel mit seiner Frau Christiane Hessel-Chabry. Mit seinem Essay „Empört Euch!“ wurde Hessel 2010 noch einmal weltweit bekannt. Foto: Britta Rost
In 40 Fotos hat Britta Rost besondere Momente im Leben Hessels eingefangen, dabei war es Anliegen der Fotografin, ganz ungezwungene und keine gestellten Portraitaufnahmen zu machen. Unter den 40x30 Zentimeter großen Bildern sind Zitate verschiedener Persönlichkeiten zu sehen, die sich mit dem Thema „Menschenwürde“ auseinandersetzen. Auf diese Weise werde eine geistige Brücke zur Lebenshaltung Hessels gebaut, erklärt Wolfgang Knappe, Präsident der Maria-Pawlowna-Gesellschaft und Kurator der Ausstellung. Die Maria-Pawlowna-Gesellschaft e. V. aus Weimar setzt sich für den Dialog und Begegnungen unter den Menschen in Europa und der ganzen Welt ein.
Die Ausstellung „Die Würde des Menschen – Stéphane Hessel“ kann bis zum 13. Februar von Montag bis Freitag in der Zeit von 8 bis 18 Uhr im Parlamentsgebäude am Domplatz 6 – 9 in Magdeburg besucht werden. Der Eintritt ist frei.