Der Geschäftsträger der Botschaft von Malawi, Oliver Mathews Kumbambe, ist am Mittwoch, 22. April, zu seinem Antrittsbesuch im Landtag von Sachsen-Anhalt gewesen. Landtagspräsident Detlef Gürth empfing den Diplomaten aus Südostafrika zu einem ersten Gespräch in seinem Amtszimmer.
Malawi liegt in Südostafrika und gehört zu den wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Von den rund 14 Millionen Menschen leben die meisten von weniger als einem Dollar pro Tag. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt zwischen 47 und 54 Jahren, zwölf Prozent der Erwachsenen sind HIV-positiv, rund 30 Prozent der Menschen können nicht lesen und schreiben. Im Westen grenzt das Land an Sambia, im Osten an Tansania. Malawi lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft, rund 80 Prozent der Beschäftigten arbeiten in diesem Bereich. Devisen werden vor allem durch den Export von Tabak, in kleinerem Maße auch von Tee, Kaffee, Zucker und Baumwolle erwirtschaftet.
Neben der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien ist Deutschland das einzige EU-Land, das seit der Unabhängigkeit Malawis 1964 eine Botschaft in dem Land unterhält. Oberstes Ziel des Landes im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit mit Deutschland ist die Armutsbekämpfung. Bei Regierungsverhandlungen im November 2014 wurden Malawi dazu rund 50 Millionen Euro zugesagt. Erste Erfolge sind in den Bereichen Gesundheit und Bildung zu verzeichnen.
Ende März hat das Land mit den vielen Naturparks und Seen die Tierschützer weltweit begeistert. Die Regierung hatte angekündigt, als erstes Land im südlichen Afrika ihre Lagerbestände von konfisziertem Elfenbein (vier Tonnen) zu vernichten. Dies verlange besondere Anerkennung und Unterstützung, so der Internationale Tierschutz-Fonds, da das sehr arme Land die Devisen dringend gebrauchen könnte. Im Gegensatz zu anderen Ländern, wolle Malawi dennoch darauf verzichten, um die Wildtier-Kriminalität zu bekämpfen.