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Plenarsitzung

Symbolische Schlüsselübergabe

Statistiken neigen oft dazu, langweilig zu sein, im Fall der Sanierungsarbeiten im Landtag von Sachsen-Anhalt gereichen die kleinen Superlative aber durchaus zum Staunen. Nicht weniger als 120000 Meter Daten- und Stromkabel sind während der Arbeiten im Parlamentsgebäude neu verlegt worden – eine dringend notwendige Leistung, erklärte Landtagspräsident Detlef Gürth während der symbolischen Schlüsselübergabe. Von nun an können sowohl die Abgeordneten als auch die Verwaltungsmitarbeiter wieder ohne Einschränkungen ihrer Tätigkeit nachgehen.

„Schauen Sie auf Sachsen-Anhalt“, sagte Detlef Gürth, „die Sanierung aus öffentlicher Hand konnte hier sowohl termin- als auch kostentreu abgeschlossen werden.“ Darunter fielen der zeitweilige Umzug der Mitarbeiter, der Auszug der Abgeordneten, 1000 Kubikmeter Umzugsgut und freilich die Arbeiten an der IT- und Elektroanlage, dem Brandschutz und der Barrierefreiheit. Finanzminister Jens Bullerjahn, dessen Ministerium als Bauherr fungierte, lobte die Qualität der Arbeit und des Ergebnisses. Der Landtag könne „sich sehen lassen“ und werde nach der Sanierung seiner Funktion noch deutlicher gerecht.

Staatssekretär Jörg Felgner, Landtagspräsident Detlef Gürth und Finanzminister Jens Bullerjahn bei der symbolischen digitalen Schlüsselübergabe im Landtag von Sachsen-Anhalt nach dessen Sanierung. (Foto: Landtag von Sachsen-Anhalt, Dr. Stefan Müller)

Notwendigkeit der Sanierung

Mehr denn je erwarten alle heute schnelle und verlässliche elektronische Kommunikationswege. Ein leistungsstarker Datentransfer ist dieser Tage eine unverzichtbare Voraussetzung für nachhaltige Effektivität. Dies gilt auch für den Landtag und die Arbeit der Abgeordneten. Mit einem Daten-, Telefon- und Stromnetz im Landtagsgebäude, das in weiten Teilen mehr als zwanzig Jahre alt war, war dies nicht mehr zu gewährleisten. Die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit dieser technischen Infrastruktur sind heute ganz andere; manche technische Einrichtungen und Leitungen waren ganz einfach verschlissen. Zudem wurde es immer schwieriger und teurer, überhaupt noch Ersatzteile zum Beispiel für die alte Telefonanlage mit ihren 500 Anschlüssen zu bekommen.

Aus diesen Gründen musste sich der Landtag für eine komplette Erneuerung seines Daten-, Telefon- und Stromnetzes sowie für eine teilweise Modernisierung der technischen Anlagen entscheiden. Ab Anfang 2013 wurden also am Domplatz Decken und Wände aufgestemmt, Durchbrüche geschlagen und kilometerweise neue Kabel verlegt. Um in der geplanten Bauzeit von 18 Monaten die Betriebsfähigkeit des Landtags trotz laufender Sanierungsmaßnahmen erhalten zu können, wurden die Arbeiten immer nur gebäudeabschnittsweise durchgeführt. Dies hatte allerdings zur Konsequenz, dass der jeweilige Gebäudeteil komplett leergezogen werden musste. Bis Mitte Juni waren daher die Fraktionen und Abgeordneten in einem dem Land gehörenden Ausweichquartier in der Olvenstedter Straße in Magdeburg untergebracht. Die Landtagssitzungen fanden von Januar 2014 bis zum Juni 2014 in der Konzert- und  Veranstaltungshalle Johanniskirche statt.

Nach den Erneuerungsarbeiten

Eine neue Telefonanlage sowie ein leistungsfähiges W-LAN sind installiert, 120 Kilometer Kabel sind verlegt, neue Rechenserver haben ihren Betrieb aufgenommen und die unter ökologischen Gesichtspunkten optimierte Kühltechnik läuft. Abgeordnete und Fraktionen kehren an ihre angestammten Arbeitsplätze zurück, Ausschüsse und Gremien werden ihre Sitzungen wieder am Domplatz durchführen und die nächsten Landtagssitzungen vom 16. bis 18. Juli finden wieder im Plenarsaal statt.