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Plenarsitzung

Bodenständigkeit kommt beim Bürger an

Mehr als 5 000 Besucher sind der Einladung zum Tag der offenen Tür gefolgt, um einen Blick hinter die Kulissen des Landtags zu werfen. Einer von ihnen war Bruno Pauls aus Neuferchau in der Altmark. Nach fast 40 Jahren hat der 61-Jährige das Gebäude wiederbetreten, in dem er zwischen 1973 und 1976 Wasserwirtschaft studiert hatte. Bis auf die Fassade hat Bruno Pauls kaum etwas wiedererkannt: „Man muss schon überlegen, wo jetzt die Klassenräume waren, denn gleichzeitig wurde das Gebäude ja auch als Studentenwohnheim genutzt, wo wir quasi mit Sockenschuhen durch die Gänge gelaufen sind“, erzählt Pauls mit einem Lächeln im Gesicht. 

Bruno Pauls kam extra aus der Altmark. Er hat in den 1970er Jahren an der Wasserwirtschaftsschule studiert und hatte sogar sein altes Ingenieurszeugnis mitgebracht. Foto: Stefanie Böhme

Für den 61-Jährigen Altmärker wird eine der zahlreichen Hausführungen am Tag der offenen Tür zu einer kleinen Reise in die Vergangenheit, an die er viele schöne Erinnerungen hat. So kann er sich zum Beispiel noch gut erinnern, wie er in der Aula immatrikuliert wurde. Heute befindet sich dort der Plenarsaal, wo die Landtagsabgeordneten diskutieren und über die Geschicke des Landes entscheiden. Mit Freunden hatte Bruno Pauls kurz vor seinem Besuch in Magdeburg noch über die Sanierung des Brandenburger Landtags gesprochen. Im Vergleich dazu habe man hier eher „kleinere Brötchen“ gebacken, schätzt Pauls, „aber das finde ich auch in Ordnung!“

Schon frühmorgens mit der Bahn aus Köthen angereist, war Angelika Meerwald eine der ersten Besucherinnen im Landtagsfoyer. Foto: Stefanie Böhme

Eine der ersten Besucherinnen beim Tag der offenen Tür im Landtag war Angelika Meerwald aus Köthen. Ihre Tochter hatte ihr im Vorfeld eine der Landtagspostkarten mitgebracht und so hatte sie davon erfahren. Zusätzlich hat sie die Beilage in der Volksstimme neugierig gemacht, erzählt Meerwald. Danach wollte sie sich unbedingt den neugestalteten Plenarsaal anschauen.  „25 Jahre Mauerfall – das muss man einfach feiern, da kann man doch nicht zuhause rumsitzen“, ist Meerwald überzeugt. 

Der neugestaltete multimediale Besucherraum hat Traudel und Walter Körtge aus Magdeburg ziemlich beeindruckt. Foto: Stefanie Böhme

Traudel und Walter Körtge aus Magdeburg sind nach eigener Aussage politisch sehr interessiert und waren schon öfter im Landtag. Auch sie wollten sich beim Tag der offenen Tür insbesondere die Veränderungen nach dem Umbau anschauen. Auf ihrer Runde kamen sie auch im komplett renovierten und technisch neu ausgestatteten Besucherzentrum vorbei und ihr erster Eindruck war positiv: „Es gefällt uns gut!“ – Das soll was heißen, denn beide kommen beruflich aus der Baubranche. 

Überglücklich waren die Ehepaare Kristina und Heinz Domczyk (l.) und Ursula und Jürgen Mosanz, als sie in der Bibliothek endlich die Lösung für die letzte Frage des ParlaQuiz gefunden hatten. Foto: Stefanie Böhme

Ein bisschen wie auf einer Schnitzeljagd kamen sich die Eheleute Domczyk und Mosanz vor. Grund dafür waren die gar nicht so leichten Aufgaben des Parlamentsquiz. Umso glücklicher waren die vier, als sie in der Bibliothek endlich die richtige Antwort auf die letzte Frage gefunden hatten. Auch sie haben den Ausflug in den Landtag nicht bereut. Ihr Fazit: „Sehr ordentlich, interessant, modern, schön – so haben wir uns das vorgestellt!“ Außerdem denken sie, dass so ein Tag der offenen Tür dazu beitragen kann, die Politikverdrossenheit zu mindern.

Helga und Falk Hofmann aus Hohenwarsleben haben den Ausflug in den Landtag auf keinen Fall bereut. Sie fanden es: „Großartig!“ Foto: Stefanie Böhme

Motiviert vom herrlichen Wetter hatten sich Helga und Falk Hofmann aus Hohenwarsleben auf den Weg gemacht. Nach dem Rundgang durch den Landtag gönnten sich die beiden ein Eis, und Helga Hofmann war voll des Lobes: „Besonders die Offenheit fand ich gut, es gab keine Kontrollen, es war locker, alle Büroräume waren geöffnet. Es gab keine übertriebene Eleganz und man bekam nie den Eindruck, dass hier viel Geld für wenig Arbeit ausgegeben wird. Großartig!“