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Plenarsitzung

Transkript

Tagesordnungspunkt 4

Beratung

Kinder Kind sein lassen! Keine Förderung der Frühsexualisierung in Sachsen-Anhalt

Antrag Fraktion AfD - Drs. 8/3857


Einbringen wird diesen Antrag der Abg. Herr Köhler. - Herr Köhler, bitte schön.

(Beifall bei der AfD)


Gordon Köhler (AfD): 

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Um Ihnen das Problem der Frühsexualisierung und unser Antragsanliegen, nämlich dessen Eindämmung, hier zu verdeutlichen und für alle hier im Saal noch greifbarer zu machen, möchte ich mit einem Zitat beginnen, und zwar mit einem Zitat aus dem Bildungsplan der Stadt Wien, gefunden auf Seite 46. Ich beginne: 

„Mädchen und Buben sind sexuelle Wesen. Kindliche Sexualität findet unter anderem Ausdruck im Lustempfinden, das durch Körper- und Hautkontakt, Temperaturreize, Fantasie und Erinnerung entsteht und sich entfalten lässt. Alle Kinder sollen im Kindergarten ein unbefangenes Verhältnis zu ihrem Körper und seinen Ausdrucksweisen entwickeln können. Ihre Fragen zu Sexualität benötigen klare, situationsangemessene Antworten. Sexualpädagogik geht aber weit über biologische Informationen hinaus. Eine geschlechtersensible Sexualpädagogik begleitet Mädchen und Buben dabei, ihre geschlechtliche Identität zu finden. Die Geschlechtszugehörigkeit eines Kindes ist ein wesentlicher Einflussfaktor für das gesamte Leben. Mädchen und Buben erproben im Spiel, was es heißt, männlich oder weiblich zu sein. Sie reproduzieren, variieren, überschreiten Geschlechterzuweisungen.“

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Glauben Sie - ich unterstelle jetzt einfach einmal, dass die meisten im Saal Kinder und Enkel haben, die vielleicht ein bis sechs Jahre alt sind  , dass diese Kinder sexuelle Wesen sind?

(Tobias Rausch, AfD: Nein! - Unruhe und Zurufe bei der LINKEN, bei der SPD und bei den GRÜNEN - Dr. Katja Pähle, SPD: Ja!) 

- Bis auf vereinzelte Ausnahmen sehe ich Kopfschütteln; denn die Mehrheit der Bevölkerung sieht Kinder nicht als sexuelle Wesen an.

(Beifall bei der AfD - Zurufe von der AfD: Jawohl!)

Jetzt kann man sagen, Wien ist nicht Sachsen-Anhalt. Da haben Sie Recht. Aber genau diese Ideologie, diese Agenda, die dazu führt, dass das in Richtlinien für Kindergärten landet, gibt es auch hier, hier bei uns in Deutschland und auch hier in Sachsen-Anhalt; denn dahinter steckt eine Agenda, die auf eine frühzeitige Prägung 

(Susan Sziborra-Seidlitz, GRÜNE: Dahinter steckt Wissenschaft!) 

der Kinder zielt und die auch darauf zielt, die Gesellschaft nach immer neueren und immer absurderen Vorstellungen umzugestalten und umzudeuten.

Die Frage, die ich mir gestellte habe, lautet: Woher kommt das? Warum machen diese Menschen das? Um das zu verstehen, muss man in die Geschichte gehen. Nach der NS-Diktatur haben am Frankfurter Institut für Sozialforschung einige Publizisten wie folgt dazu geschrieben - ich nenne hier Wilhelm Reich  : Die Familien würden Kinder zu autoritätsfürchtigen, staatshörigen Menschen formen, die aufgrund ihrer Triebunterdrückung anfälliger für Militarismus seien. Ähnlich las sich auch der Sozialforscher Max Horkheimer, der in seinem Essay „Autorität und Familie“ sogar davon sprach, dass die Familie die Keimzelle des Faschismus sei.

Wohin diese Gedankengebäude führen, offenbaren dann linke Philosophen der Neuzeit, wenn sie von einer familienlosen Gesellschaft fabulieren. Zitat: „Wenn Kinder von großen demokratischen und antiautoritären Institutionen aufgezogen werden, […] dann ist die Familie gänzlich überflüssig.“ Das schrieb Bini Adamczak. Ich denke, gerade die LINKEN werden sie kennen. Sie hat auch vor der Rosa-Luxemburg-Stiftung referiert.

(Ulrich Siegmund, AfD: Pfui Deiwel! - Dr. Hans-Thomas Tillschneider, AfD: Pfui Deiwel!)

Um eben diese Triebunterdrückung, dieses vermeintliche Zwangskorsett der Zwangsheteronormativität aufzuheben und aufzubrechen, steht die totale Befreiung des Menschen erst dann an, wenn man sich aller moralischen und emotionalen Verpflichtungen entledigt hat.

Im Übrigen möchte ich jetzt noch ein Zitat bringen, das ich auf einer Queer-Seite gefunden habe: „Das Konzept der Zwangsheterosexualität beschreibt, dass Heterosexualität nicht natürlich ist, sondern dass sie allein Menschen in einer heteronormativen Gesellschaft aufgezwungen wird […]“

Deshalb gibt es den Ansatz dieser Ideologen, Kinder unter dem Deckmantel der Akzeptanz bereits immer jünger mit ihrer Sicht der Dinge zu konfrontieren, um so eine andere Realität für junge Menschen zu erzeugen. Und längst beschränkt sich das eben nicht nur auf Kindergärten. Auch bspw. der öffentlich-rechtliche Rundfunk spielt hierbei eine Rolle. Ein Beispiel sei hier genannt, nämlich die Sendung des Sandmannes. Dort findet sich mittlerweile die Transperson Herr Ingeborg. Auch das wurde bereits von vielen Medizinern und Biologen moniert, bspw. in einem Gastbeitrag in der „Welt“. 

Dieser Ungeist fängt bereits auf supranationaler Ebene an. Ein Beispiel hierfür ist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die sich auf ihrer Seite auf WHO-Empfehlungen bezieht, die auch auf der Internetseite „bzga-whocc.de“ nachgelesen werden können. Dort sind die Publikationen veröffentlich worden, unter anderem auch die Publikation mit dem Titel „Standards für Sexualaufklärung“. 

In etwa geht es darum, Null- bis Vierjährigen ein Bewusstsein für Geschlechtsidentitäten zu vermitteln oder an Themen wie „Vergnügen und Lust“ sowie „Frühkindliche Masturbation“ heranzuführen. Ab vier Jahren soll es dann zu weiteren sexuellen Themen gehen, zu eigenen Geschlechtsidentitäten, zu gleichgeschlechtlichen Beziehungen und zu dem Gefühl, im falschen Körper geboren zu sein, um dann bei den Sechs- bis Neunjährigen gemäß dieser Handlungsempfehlung auch schon über die Selbststimulierung zu fantasieren.

Wie solche WHO-Empfehlungen zustande kommen, das sehen wir aktuell auch bei der Erarbeitung einer aktuellen Trans-Richtlinie. Daran arbeiten ca. zwei Dutzend Personen, mehrheitlich selbsternannte Aktivisten. Eines lässt sich daraus ableiten: Dieser Politaktivismus hat weder im Bereich der Gesundheit noch im Bereich der sexuellen Aufklärung etwas zu suchen. Ich will noch klarer werden: Weltanschauliche Diskurse haben in Kindergärten nichts zu suchen.

(Beifall bei der AfD)

So landen dann am Ende diese Inhalte in Konzepten und in Richtlinien, wie wir es gerade eben gemerkt haben, 

(Susan Sziborra-Seidlitz, GRÜNE: Dann überlassen Sie das doch der Wissenschaft und den Fachleuten! Dann halten Sie sich da raus! - Zuruf von der AfD: Ruhe!) 

und in Projekten. Das lässt man dann auf die Kinder los. Und manchmal, je nachdem, wie explizit oder irre die konkreten Maßnahmen dann sind, regt sich Widerstand.

Wir müssen festhalten, dass auch in Sachsen-Anhalt Kindergartenkinder mit diesen Themen und Methoden konfrontiert werden. Das ist abzulehnen, meine sehr geehrten Damen und Herren.

(Beifall bei der AfD)

Und wäre das Ganze nicht schon schlimm genug, wird das Ganze dann auch noch mit öffentlichen Mitteln und mit dem Segen der Behörden mit Steuergeld aus einem Haushalt, den auch wir als Landtag hier verabschiedet haben, tatsächlich finanziert.

(Tobias Rausch, AfD: Das kann doch nicht wahr sein!) 

Und das alles wird von einer christlich-konservativen Partei gedeckt.

(Tobias Rausch, AfD: Schämt euch!) 

Wir als AfD-Fraktion sind jedoch angetreten, um genau diesem ein Ende zu setzen.

(Beifall bei der AfD)

Wir wollen nicht, dass hinter verschlossenen Türen vermeintliche Respekts- oder Autoritätspersonen in irgendeiner Weise schädlich auf Kinder einwirken. Wir wollen nicht, dass Kleinkinder sich mit solcherlei Praktiken auseinandersetzen wollen und müssen. Wir wollen auch nicht, dass unsere Kinder von irgendwelchen überschminkten Typen in Frauenkleidern erzählt bekommen, dass ihr Treiben normal wäre.

Wir haben die Bilder aus Wien gesehen, wo irgendwelche Dragqueens vor Kindern tanzen. Ich sage: Wenn Dragqueens irgendwelche Akzeptanz einfordern, dann sollen sie erst einmal in Moscheen anfangen zu tanzen.

(Beifall bei der AfD - Zurufe von der AfD: Jawohl!)

Da zerbrechen dann nämlich die linken Lebenslügen. 

Wir wollen nicht, dass kleine Kinder erzählt bekommen, dass sich jeder sein Geschlecht frei aussuchen kann und alle anderen das zu akzeptieren haben. Wir wollen nicht, dass Kindern erzählt wird, dass Männer Babys bekommen können. Übrigens: Meiner Tochter hat man das erzählt. 

Wir wollen nicht, dass in Kitas Räume oder Zonen zur Erkundung von Körper, Sexualität oder Masturbation eingerichtet werden, wie wir das in Hannover oder in Berlin wahrgenommen haben. In Berlin gab es einen Überarbeitungsentwurf des Berliner Bildungsprogramms, in dem eben solche Körpererkundungsräume in Kitas vorgeschlagen werden sollten.

(Zuruf von Dr. Andreas Schmidt, SPD)

Die Eltern wollen das nicht. Und noch einmal: Den Eltern steht das Recht auf die Erziehung zu; und das ist im Grundgesetz verbrieft.

(Beifall bei der AfD)

Wir sind nicht bereit, auch nur einen Cent an Steuergeld für diese unwissenschaftliche, biologiefeindliche und vor allem völlig unangemessene Pseudoaufklärung unter dem Deckmantel der Akzeptanz auszugeben. Wir stehen ganz klar für die freie und selbständige Entwicklung der Persönlichkeiten und selbstverständlich auch zum Recht der Eltern, ihre Kinder so zu erziehen, wie sie es für richtig halten.

(Beifall bei der AfD)

Wir setzen uns auch dafür ein, den Fördervereins- und Lobbysumpf, der diesen ganzen Wahnsinn in öffentlichen Einrichtungen möglich macht, finanziell trockenzulegen. Wir lassen die echte, die wirkliche Welt, nicht zum Opfer linker Gesellschaftsdekonstruktionen werden, schon gar nicht durch die Indoktrination der Kinder selbst.

Ich rufe jeden auf, der das Grundgesetz achtet und dem das Kindeswohl am Herzen liegt, sich unserem Vorstoß hier anzuschließen und sich damit auf den Weg zu machen, jenen die Mittel zu nehmen und jenen die Möglichkeit zu nehmen, so schädlich auf die Kinder in Sachsen-Anhalt einzuwirken.

Noch einmal: Wir bekennen uns hier zu den grundgesetzlich garantierten Rechten der Eltern, Kinder so zu erziehen, wie sie es wollen. Wir sagen daher Nein zu jedweder Form von unzeitgemäßem Kontakt zwischen Frühsexualisierung und Kindern. Ich möchte mit den Worten der Biologie-Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard aus Magdeburg schließen: Es gibt nur zwei Geschlechter.

(Lebhafter Beifall bei der AfD - Zurufe von der AfD: Jawohl - Bravo!)