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Plenarsitzung

Erholung vom Krieg in der Heimat

Zur Erholung vom Krieg in ihrer Heimat ist eine Gruppe Jugendlicher aus der Ukraine für drei Wochen zu Gast in Sachsen-Anhalt. Die Schülerinnen und Schüler zwischen 14 und 20 Jahren kommen vom Gymnasium Nr. 45 aus Saporishshja, im Süden der Ukraine. Sie wurden von der Integrierten Gesamtschule Willy Brandt in Magdeburg im Rahmen des Recreation-Projekts der deutschen UNESCO-Kommission eingeladen. Saporishshja ist mit rund 800.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt der Ukraine und seit 2008 Partnerstadt von Magdeburg.

Vielseitiges Kultur- und Bildungsprogramm

Das Recreation-Projekt ermöglicht Jugendlichen aus der Ukraine dreiwöchige Erholungsaufenthalte in Deutschland. Die gastgebenden UNESCO-Projektschulen richten Begegnungsprogramme für die anreisenden Gruppen aus und arbeiten dafür mit Erlebnispädagogen, Künstlern und außerschulischen Lernorten zusammen, so die deutsche UNESCO-Kommission.

Das Bildungs- und Kulturprogramm für die Jugendlichen aus der Ukraine ist auch in den nächsten zwei Wochen dicht gefüllt. So werden sie beispielsweise mit dem bekannten Magdeburger Maler, Illustrator und Grafiker Max Grimm für ein Kunstprojekt zusammenarbeiten. An der Otto-von-Guericke-Universität verbringen sie einen Tag in verschiedenen Fakultäten, um sich über Studien- und Stipendienprogramme zu informieren. Außerdem werden sie im Rathaus von Oberbürgermeisterin Simone Borris empfangen und dürfen sich ins Goldene Buch der Stadt eintragen.

Höhepunkt: Ukrainischer Unabhängigkeitstag

Ein Höhepunkt ihres Besuchs wird sicher der Tag der Unabhängigkeit der Ukraine, am 24. August. Die Deutsch-Ukrainische Vereinigung Sachsen-Anhalt e.V. und das Ukrainische Kulturelle Centrum haben für diesen Tag ein buntes Programm aus Musik- und Tanzaufführungen deutscher und ukrainischer Gruppen in der Festung Mark in Magdeburg organisiert. Auch ukrainische Süßigkeiten und Leckereien werden angeboten. Der Unabhängigkeitstag in der Ukraine am 24. August 1991 ist von der Bedeutung vergleichbar mit dem Mauerfall am 9. November 1989 in Deutschland.

„Mit dem Recreation-Projekt wird die deutsch-ukrainische Verbundenheit in Zeiten des Krieges gelebt. Die Jugendlichen und ihre Lehrkräfte gestalten gemeinsam Begegnungsprojekte, die zur Steigerung von Resilienz, Kreativität und Solidarität beitragen.“, erklärt die UNESCO-Kommission. Die Fortsetzung des Projekts in 2024 werde durch die Förderung des Auswärtigen Amts ermöglicht. Im vergangenen Jahr waren bereits rund 250 Jugendliche gemeinsam mit ihren Lehrerinnen aus 15 ukrainischen UNESCO-Projektschulen und Partnerschulen zu Gast in Deutschland.