Olaf Feuerborn (CDU):
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich glaube, was uns alle eint, ist die Situation, dass wir die Weidetierhaltung im Land Sachsen-Anhalt unterstützen wollen, dass sie elementar für die Bewirtschaftung unserer Grünlandflächen ist, die wir in unserem Land haben. Ungefähr 20 % unserer Landesfläche sind Grünland. Dazu zählt auch das Deichvorland. Wir haben die Elbe, die Mulde und mehrere weitere Flüsse, bei denen wir auch über Grünlandflächen- und Deichpflege sprechen und den Tierhaltern entgegenkommen müssen.
Denn wir haben in der Vergangenheit bei den letzten Hochwassern feststellen müssen, dass gerade die Weidetiere, vor allem Schafe und Ziegen, die Tierarten sind, die den Deich am besten pflegen können und ihn auch wieder so verdichten, dass kein Deichschaden entsteht. Von daher müssen wir ein Augenmerk darauf legen, uns dieser Maßnahmen annehmen und sie für die nächsten Jahre auf den Weg bringen, um die Wirtschaftlichkeit für unsere Tierhalter, die die Weidetierhaltung nach vorn bringen, so zu gestalten, dass sie Spaß an der Arbeit haben.
(Beifall)
Erschwerend kommt hinzu, dass wir in den letzten Jahren für die Weidetierhalter die Problematik Wolf auf den Tisch bekommen haben, für die wir bis heute noch keine Regelung haben, wie wir sie vor den Weidetieren fernhalten. Gerade dort, wo wir auf den Deichen darauf angewiesen sind, ist für den Wolf die Angriffsfläche groß und er hat leichtes Spiel, Beute zu machen.
(Zustimmung)
Auch hier brauchen wir pragmatische Lösungen, die wir schnellstmöglich umsetzen müssen, damit wir eine gewisse Sicherheit auch für die Tierproduktion auf den Deichen für unsere Kleinstweidetierhalter auf den Weg bringen können.
Meine Damen und Herren! Die Wirtschaftlichkeit steht an erster Stelle. Aber wir müssen auch dafür sorgen, dass wir bürokratische Hürden abbauen. Bei den Tierhaltern liegen die Nerven blank; das ist heute ebenfalls schon zur Sprache gekommen. Wir stellen fest, dass sie mit ihren Nerven am Ende sind, weil es bürokratische Hürden gibt und weil z. B. diejenigen, die sie kontrollieren, nicht über die nötige Fachpraxis verfügen, um etwas beurteilen zu können. Es ist leider immer sehr viel Theorie dabei, aber wenig Praxis. Das macht es den Menschen unheimlich schwer, weiterhin mit Freude an ihre Arbeit zu gehen.
Denn gerade das haben wir auch schon gehört die Weidetierhalter, die Schafe- und Ziegenhalter, sind diejenigen, die in der Natur und mit der Natur leben. Ihnen müssen wir auch die Möglichkeit geben, dies mit Freude weiter zu tun; denn sie sind ohnehin schon diejenigen, die mit wenig Geld am meisten für unsere Landschaft und Kulturlandschaft tun. - Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
(Beifall)
Vizepräsidentin Anne-Marie Keding:
Vielen Dank, Herr Feuerborn. - Herr Loth hat eine Nachfrage. Wollen Sie sie zulassen?
Olaf Feuerborn (CDU):
Ja.
Vizepräsidentin Anne-Marie Keding:
Herr Loth, bitte.
Hannes Loth (AfD):
Sehr geehrter Herr Feuerborn, bei der Auskunft der Landesregierung zu meiner Kleinen Anfrage über Pachtpreise, die vom Land für Deiche, Waldflächen usw. erhoben werden, sind zu meiner Überraschung ziemlich hohe Preise herausgekommen: 300 bis 400 € für einen Hektar bzw. in Dessau 60 € je Hektar; das ist ja schon wieder in Ordnung. Denken Sie, dass es Ihnen als regierungstragende Koalition möglich wäre, dass wir die Pachtpreise, die das Land von den Schäfern verlangt, an dieser Stelle vielleicht reduzieren könnten?
Sie sind auch Kommunalpolitiker. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit ich habe es bei mir in der Stadt probiert , dass wir den Schäfern Flächen zur Beweidung kostenlos zur Verfügung stellen, aus dem einfachen Grund: Grasmahd kostet Geld und das hat unsere Stadt z. B. nicht. Allerdings hat dann die Verwaltung gesagt: Das geht nicht, weil Einnahmen durch Verpachtung generiert werden müssen. - Wie stehen Sie zu diesen beiden Fragen?
Olaf Feuerborn (CDU):
Danke, dass Sie das ansprechen. Das ist ein wichtiger Punkt. Über die Pachthöhe gerade für Grünlandflächen diskutieren wir im Ausschuss ausführlich. Dafür plädieren wir als Regierungsfraktion. Aber ich denke, alle Fraktionen hier im Landtag sind dafür, dass wir dies ausführlich in unserem Ausschuss für Landwirtschaft diskutieren. Es ist ein wichtiger Punkt, den wir mit auf die Tagesordnung nehmen. - Vielen Dank.
(Beifall)