Jörg Bernstein (FDP):

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Die AfD fordert in ihrem Antrag unter anderem die grundsätzliche Aufhebung der Schulpflicht. Unsere Position zu dieser Forderung ist eindeutig und lautet: auf gar keinen Fall. Mit der Umsetzung dieser Forderung würden wir in höchstem Maße sämtliche Maßnahmen zur Sicherung der Chancengleichheit und des Schulerfolgs der Schülerinnen und Schüler in unserem Land konterkarieren,

(Zustimmung)

und das kann nun wirklich niemand wollen.

Wir sind uns sicherlich alle einig, dass wir in unserem Bildungssystem, an unseren Schulen, in der Lehreraus-, -fort- und -weiterbildung noch vieles auf der To-do-Liste haben, um unsere Kinder bestmöglich auf die Herausforderungen ihres Lebensweges vorzubereiten.

Auch mag es ohne Zweifel Eltern geben, die als Lehrerinnen und Lehrer einen Superjob machen würden. Aber gerade wenn ich auf das vom Kollegen Dr. Tillschneider geforderte strikte Festhalten am klassischen Fächerkanon blicke, muss es sich bei diesen Eltern ja wahrscheinlich um wahre Universalgelehrte handeln. Diese Eltern lade ich herzlich ein, über einen Berufswechsel nachzudenken; denn unsere Schulen brauchen Unterstützung, und das MB, das Bildungsministerium, hat in den letzten Monaten - auch was Flexibilität und Ausschreibung betrifft - gehörig an Tempo zugelegt. Die enorme Verantwortung für die Umsetzung des Rechts auf Bildung unserer Kinder in die Hände der Elternhäuser zu legen scheint uns aber keinesfalls der richtige Weg zu sein. Die FDP-Fraktion wird den vorliegenden Antrag deshalb ablehnen. - Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall)