Kerstin Eisenreich (Die Linke): 

Vielen Dank. - Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es ist schon einmal interessant, auf die Webseite der Gesellschaft für Bundesgartenschau zu schauen. Dort gibt es tolle Pressestatements von Städten künftiger Bundesgartenschauen. Herr Hövelmann hat gerade auf die Vergangenheit geschaut und ich habe einmal in die Zukunft geblickt. Die Städte betonen nämlich alle einmütig die riesengroße Chance für die Stadt und auch immer für die Region, die mit einer solchen Bundesgartenschau einhergeht. 

So sieht sich z. B. die Stadt Wuppertal, die die Buga im Jahr 2031 die durchführt, „als eine Stadt in Bewegung, eine Stadt mit einer starken handwerklichen und unternehmerischen Tradition, mit einer Tradition der Parks und Gärten, eine Stadt, die in der Lage ist, Zukunft zu sehen und zu gestalten.“

Der Oberbürgermeister Wuppertals wird zitiert mit den Worten: „Mit der Bundesgartenschau holen wir Wuppertal auf die Landkarte. Wir senden die Botschaft aus: Diese Stadt hat Power!“ 

Wenn ich jetzt nicht Wuppertal genannt hätte, hätte man denken können, ich spreche natürlich auch von Dessau. Ich glaube, das ist eins zu eins auf Dessau-Roßlau zu übertragen. 

(Beifall bei der Linken)

Die Buga 2035 wird wirklich zahlreiche positive Effekte für die Stadt und natürlich für die ganze Region haben. Die Stadtentwicklung, Sanierungen und Infrastrukturmaßnahmen sind ganz wesentlich. Vielfältige wirtschaftliche Impulse, auch für Tourismus, Gastgewerbe und Einzelhandel finden statt. Die gesamte Welterberegion Anhalt-Dessau-Wittenberg und auch deren Bekanntheitsgrad werden befördert. Natürlich werden die Stadt und ihre Bewohnerinnen und Bewohner vom Grün und von den gärtnerischen Beiträgen profitieren, das nicht nur während der Buga, sondern auch langfristig danach. 

Deshalb freut sich meine Fraktion sehr über die erfolgreiche Bewerbung der Stadt. 

(Beifall bei der Linken)

Eine Stadt wird Buga. - Unter dieses Motto hat die Stadt Dessau-Roßlau ihr Konzept für die Durchführung der Buga 2035 gestellt. Dabei ist, so denke ich, der Name tatsächlich Programm. Mit der Idee, für die Buga nicht eine einzelne Fläche zu entwickeln, sondern dezentral über die Stadt verteilt Flächen zu nutzen, wird ausdrücklich der Umgang mit den Folgen des Klimawandels thematisiert. Dies trägt zu einem resilienten Stadtklima und natürlich auch zu viel mehr Lebensqualität bei. Gleichzeitig wird dadurch der Freizeitwert der Region erhöht.

Wir begrüßen auch die vorgesehene aktive Beteiligung der Bürgerinnen an der Ausgestaltung ihrer Stadt. Ich glaube, das ist sehr wesentlich, weil auch viele kreative und innovative Ideen vorhanden sind, die man nutzen sollte. 

Allerdings bedauere ich, dass genau die genannten Aspekte keinen Eingang in die vorliegende Beschlussempfehlung gefunden haben. Über die Finanzierung wurde kurz gesprochen. Die Machbarkeitsstudie ist sehr konkret und weist die Zahlen aus; diese sind enorm. Deshalb brauchen wir natürlich auch die Möglichkeiten, Fördermittel und Zuschüsse vom Bund, vom Land und von der EU zu bekommen. Ja, Herr Minister, wir haben es in der Ausschusssitzung gesagt, aus unserer Sicht wäre es angemessen gewesen, dass hierzu vielleicht schon konkretere Dinge genannt werden; dem ist nicht so. Das ist schade. Deshalb werden wir uns bei der Abstimmung über die Beschlussempfehlung der Stimme enthalten.