Sven Czekalla (CDU):
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz stellt uns vor große Chancen, aber auch Herausforderungen. Europa, Deutschland und unser Land Sachsen-Anhalt stehen vor einer entscheidenden Weichenstellung. Wollen wir Innovationsmotor sein oder nur Zuschauer?
Das jüngste KI-System aus China von DeepSeek, das komplexe Datenanalysen in Sekundenbruchteilen durchführt, zeigt eindrucksvoll, wie leistungsfähig diese Technologien inzwischen sind. Sie eröffnen neue Möglichkeiten für Forschung und Wirtschaft, aber sie werfen auch Fragen auf, insbesondere in Bezug auf Datenschutz, Kontrolle und strategische Abhängigkeiten.
Wir erleben bereits, wie KI unsere Wirtschaft transformiert. Unternehmen in Sachsen-Anhalt und weltweit setzen auf KI, um Prozesse effizienter zu gestalten, Produktentwicklungen zu beschleunigen und Wettbewerbsvorteile zu sichern. In der Automatisierung der Medizin oder der Industrie 4.0 - KI ist längst kein Zukunftsthema mehr, sondern Realität. Deshalb müssen wir als Politik die richtigen Rahmenbedingungen schaffen.
Förderung von KI-Innovationen. Wir brauchen gezielte Investitionen in Forschung und Entwicklung. Sachsen-Anhalt muss für Start-ups und Unternehmen, die in diesem Bereich Pionierarbeit leisten, attraktiv sein.
Ausbau der digitalen Infrastruktur. Ohne eine leistungsfähige Infrastruktur, von Breitbandnetzen bis hin zu Rechenzentren, bleiben viele Potenziale ungenutzt.
(Zustimmung bei der CDU)
Bürokratie abbauen. Zu viele Regeln und Vorschriften hemmen Innovationen. Sachsen-Anhalt sollte sich im Bund für eine intelligente Regulierung starkmachen, die Sicherheit gewährleistet, aber Fortschritt nicht ausbremst.
(Zustimmung bei der CDU)
Doch mit Chancen kommen auch Risiken. Die Einführung der neuen Software von DeepSeek vor wenigen Monaten zeigt einmal mehr: Europa darf sich nicht von ausländischen Technologien abhängig machen. Deutschland und Sachsen-Anhalt müssen eigene Kompetenzen in weiteren Anwendungsfeldern aufbauen und aktiv mitgestalten. Das heißt konkret: Datenschutz ernst nehmen. Die Nutzung von KI-Systemen muss klaren Regeln folgen, damit sensible Daten geschützt bleiben.
Transparenz und Kontrolle sicherstellen. Wer entscheidet, welche Informationen eine KI priorisiert? Wer kontrolliert die Algorithmen? Diese Fragen müssen geklärt werden, um Manipulation und Missbrauch zu verhindern.
Europäische und deutsche Alternativen fördern. Wir dürfen nicht zulassen, dass nur Unternehmen aus den USA und China die Entwicklung dominieren.
(Zustimmung bei der CDU)
Europäische Initiativen wie Gaia-X oder der AI-Act müssen vorangetrieben werden, um eigene Standards zu setzen.
Der technologische Wandel gelingt nur, wenn Menschen ihn mitgestalten können. KI-Kompetenzen müssen daher früh gefördert werden in Schulen, in Hochschulen und in der beruflichen Ausbildung. Sachsen-Anhalt kann hierbei eine Vorreiterrolle einnehmen.
(Zustimmung bei der CDU)
Mehr KI-Kompetenz in der Ausbildung. Schülerinnen und Schüler sowie Studierende müssen die Grundlagen von KI verstehen und anwenden lernen.
Forschung ausbauen. Unsere Hochschulen und Forschungsinstitute brauchen gezielte Unterstützung, um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können.
Weiterbildung ermöglichen. Auch Fachkräfte in bestehenden Berufen müssen für den Einsatz von KI qualifiziert werden.
Fazit: Sachsen-Anhalt als Innovationsstandort stärken. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein. Künstliche Intelligenz ist keine Modeerscheinung. Sie wird unser Leben und unsere Wirtschaft grundlegend verändern. Die Frage ist, werden wir aktiv gestalten oder nur reagieren.
Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Sachsen-Anhalt als Standort für KI-Innovationen gestärkt wird durch gezielte Investitionen, durch kluge Regulierung und durch eine konsequente Förderung von Forschung und Bildung. - Vielen Dank.