Oliver Kirchner (AfD):
Vielen Dank, Herr Präsident. - Werte Abgeordnete! Hohes Haus! Nach dem Motto „Gesetze, die die Welt nicht braucht“, müssen wir uns heute also mit einem Berichterstattungsverlangen der GRÜNEN beschäftigen, weil ihr Gesetzentwurf über das Leichen , Bestattungs und Friedhofswesen nach der Anhörung im zuständigen Ausschuss durch die Deutschland-Koalition begraben, beerdigt und bestattet wurde. Herzlichen Dank dafür. Möge es in Frieden ruhen. In nomine Patris et Filii, et Spiritus Sancti Amen.
Natürlich gab es auch Bestattungsformen, über die man nach der Einäscherung gerne hätte diskutieren können, z. B. über eine Seebestattung, einen Friedwald oder eine Edelsteinbestattung. Grundsätzlich sind wir jedoch der Meinung, dass die Sargpflicht abgesehen von religiösen Gründen und weil es nun einmal in unserer Kultur gelebte Praxis ist, bestehen bleiben sollte, natürlich auch aus hygienischen Gründen. Auch über das Ruherecht für Angehörige der Bundeswehr in Ehrengräbern beim Tod durch Auslandseinsätze kann man reden; das ist kein verkehrter Gedanke.
Wenn ich jedoch in ein Land einwandern möchte, dann setze ich mich mit den Gegebenheiten dort auseinander, akzeptiere diese, passe mich an, halte mich an die bestehenden Gesetze und verlange nicht, dass diese Kultur sich an meine Gegebenheiten anpasst.
(Beifall bei der AfD - Juliane Kleemann, SPD: Da wird die Religionsfreiheit geopfert auf dem Altar des Nationalismus! Meine Herren!)
Wenn ich das nicht akzeptiere, dann sollte ich besser in meinem eigenen Land bleiben. Wir wollen hier jedenfalls keine Ungleichbehandlung durch kostspielige Bestattungen der einheimischen Bevölkerung gegenüber Gästen oder Fremden.
(Zurufe von Cornelia Lüddemann, GRÜNE und von Dr. Katja Pähle, SPD)
Wenn wir ernsthaft darüber nachdenken, den Friedhofszwang aufzuheben, dann sollten wir uns aber auch damit befassen, wie wir Kommunen oder Kirchen finanziell entlasten, die einen Friedhof betreuen müssen oder betreiben, der dann aber vielleicht nur noch zu 50 % oder 60 % belegt ist.
(Zuruf von Cornelia Lüddemann, GRÜNE)
Denn der Aufwand für die Instandhaltung und Pflege bliebe ja der gleiche. Wir haben kein Interesse daran, dass dadurch dann die Friedhofsgebühren weiter steigen
(Zuruf von Dr. Katja Pähle, SPD)
und ein klassisches Begräbnis irgendwann zum Luxusgut verkommt, was es ja für viele Menschen, die nicht so viel Geld verdienen, ohnehin schon fast ist.
Eines noch an die Kollegen der CDU-Fraktion: Ich weiß, dass Sie erst vor kurzer Zeit Ihr Programm angepasst oder eingedampft haben, was die Begriffe „christlich“, „Gott“, „Heimat“ und „Volk“ betrifft.
(Zuruf von Sebastian Striegel, GRÜNE)
Ich persönlich möchte, dass weniger Deutsche in Särgen begraben werden müssen, weil sie durch Täter in diesen Särgen landen, die wiederum keine Särge wollen.
(Beifall bei der AfD)
In diesem Sinne sollten wir weiterhin so von unseren Liebsten Abschied nehmen, wie wir es immer taten und nicht so, wie es Gäste oder Fremde für sich beanspruchen wollen.
(Zuruf von Sandra Hietel-Heuer, CDU)
Wir haben genug Gegengesellschaften und Parallelwelten in unserem täglichen Leben zu ertragen. Daher brauchen wir sie nicht auch noch auf dem Friedhof. - Vielen Dank.