Alexander Räuscher (CDU): 

Vielen Dank. - Sehr geehrter Herr Vizepräsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Kleingarten in vier Punkten - ich leite mal mit dem Sozialismus ein. Wir kennen das alle. Wir haben Erinnerungen an die DDR. Zumindest derjenige, der dort aufgewachsen ist, kennt den Kleingarten und weiß, wie wichtig er war. Man hat ein bisschen Obst und Genüsse produziert für sich selbst. Aber   du hast es erwähnt, lieber Kollege   man hat es auch an die Verkaufsstellen abgegeben, weil der Sozialismus   hier drüben   

(Susan Sziborra-Seidlitz, GRÜNE, schüttelt den Kopf)

nicht in der Lage war, die Bevölkerung adäquat zu versorgen.

Er war auch eine Erholungsstätte, einfach, weil es schön war, aber auch, weil das Reisen beschränkt war. Da sind wir auch wieder beim Sozialismus; na ja, jeder weiß es. Und dann kam die Wende. Und die Wende hat auf einmal dafür gesorgt, dass die Läden voll waren. Und damit begann auch ein bisschen das Dilemma.

(Sebastian Striegel, GRÜNE: Und die Gärten leer!)

Die Wende hat dafür gesorgt, dass die Reisefreiheit da war und der Kleingarten kam dabei ein bisschen ins Hintertreffen. Die Leute sind in die Welt gereist und konnten frei einkaufen.

(Sebastian Striegel, GRÜNE: Und die Wölfe sind gekommen!)

Insofern war er nicht mehr so wichtig. Die Nachfrage danach sank. Nicht überall sind der sinnvolle Umbau und die sinnvolle Nachnutzung dieser Gelände gelungen. Und gerade im ländlichen Raum ist es natürlich sehr auffällig, wenn solche Anlagen verkommen und herunterkommen. Dagegen müssen wir etwas tun.

Mittlerweile haben wir erfreulicherweise eine größere Nachfrage mit regionalen Unterschieden. Dabei spielt nicht nur die nachhaltige Erzeugung von Lebensmitteln eine Rolle, sondern auch Familien fragen nach. Und wir haben natürlich gerade bei Familien die Situation, dass man Kindern zeigen kann, wie man sät, pflegt, pflanzt und erntet. Das bringt ökologische Bildung. Das bringt auch den Umgang mit natürlichen Ressourcen. Das bildet; das finden wir natürlich sehr gut.

Der Kleingarten ist ein kleines Biotop. Insekten und alle anderen Lebewesen freuen sich darüber, ja. Aber, Frau Frederking, wir dürfen nicht anfangen, das Biotop nach § 22 zu schützen, um die Nutzung als Konsequenz dann wieder zu unterbinden. Davor habe ich bei den GRÜNEN Angst.

Übrigens: Insekten habe ich mal beim Besuch der Grünen Woche probiert, mit und ohne Schoko-Überzug. Sie schmecken langweilig.

(Sebastian Striegel, GRÜNE: Sie haben sie nur nicht richtig gemacht!)

Zur Struktur, also zu der Eigentümerbürokratie. Da unterscheiden wir uns ein wenig. Die hauptsächlichen Eigentümer sind die Kommunen, die Bahn und die Kirchen. Und es ist nicht die Landesaufgabe, sich in deren Politik, in die Managementaufgaben und in die Pläne der Kommunen einzumischen. Wir sollten wir da heraushalten. Wir sollten keine unnötigen Vorschriften machen. Und wir sollten die Selbstverwaltung gängelfrei halten; denn sonst verlieren sie uch wieder das Interesse. Das schreckt nämlich ab.

Deshalb letzter Punkt: Beratung. Wir haben die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau in Ditfurth. Die machen Angebote; und das sollte reichen. Wir als CDU danken den Mitarbeitern Ditfurth für ihre Arbeit. Und wir zeigen das auch mit dem Haushalt, den wir gerade beschlossen haben. Wir unterstützen diese Anstalt nämlich und stellen die Mittel dafür zur Verfügung. Ich denke, damit haben wir eine ganze Menge getan und dabei sollte es auch bleiben. Der neue Haushalt unterstützt das. 

Deshalb komme ich zum Schluss und bitte herzlich darum, dass wir die vorliegende Beschlussempfehlung, die ein guter Weg ist, beschließen. - Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit. Herzlichen Dank.