Petra Grimm-Benne (Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung): 

Herzlichen Dank, Frau Präsidentin. - Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordnete! Ohne Frage: Viele Studien belegen, dass Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, erfolgreicher in der Schule und im Berufsleben sind.

Das Vorlesen fördert die Bindung und die Nähe des Kindes zu seinen Eltern sowie zu Bezugspersonen und kann in seiner Bedeutung gar nicht hoch genug geschätzt werden. Die Anzahl der Eltern, die ihren Kindern zu wenig oder gar nicht vorlesen; sie sie oftmals vor Handys, Video oder Fernsehen setzen, ist seit dem Jahr 2013 gestiegen.

Allerdings zeigt   Sie haben es bereits erwähnt, Herr Köhler   der aktuelle Vorlesemonitor 2024 zumindest eine leichte Verbesserung. Das kann uns nicht zufriedenstellen   damit haben Sie recht. Vielmehr sollten wir anstreben, dass möglichst jedem Kind und auch schon sehr kleinen Kindern regelmäßig etwa zehn bis 15 Minuten pro Tag vorgelesen wird.

Meine Damen und Herren Abgeordnete! Dennoch sind wir in Sachsen-Anhalt auf gutem Weg. Ein Blick auf die Homepage des bundesweiten Programms „Lesestart 1-2-3“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von der Stiftung Lesen durchgeführt wird, zeigt, dass bereits sehr viele Bibliotheken, also nicht nur Kindertagesstätten und Grundschulen, und Kinder  und sogar Jugendarztpraxen in Sachsen-Anhalt an dem Programm teilnehmen und insbesondere Eltern animieren, wieder vorzulesen.

Darüber hinaus fördert das Land nunmehr seit mehreren Jahren erfolgreich das Projekt „Lesebabys“ des Vereins Iris e. V. für Frauen und Familien im Familienzentrum in Halle. Das Ziel des Projektes ist die frühkindliche Sprachförderung und damit die Förderung einer Grundvoraussetzung für das Lernen insbesondere für Kinder,

(Unruhe bei der CDU)

die keine Kita besuchen, auch wenn das möglicherweise zu amüsiertem Vergnügen in den letzten Reihen der CDU-Fraktion führt.

Derzeit wird unser Bildungsprogramm „Bildung elementar“ überarbeitet. Der Entwurf wurde im letzten Jahr veröffentlicht. In der Fortschreibung des Programms wird noch deutlicher herausgestellt   das sollten Sie sich noch mal angucken  , dass Sprache und Kommunikation den Alltag in einer pädagogischen Einrichtung permanent und bei allen Aktivitäten durchdringen sollen.

Im Bildungsbereich „Sprache und Kommunikation“ wird es konkrete Arbeitshinweise zu Büchern in Kindertageseinrichtungen und zum Vorlesen geben. Und zusätzlich wird auch die Partnerschaft mit den Familien betont und beschrieben, da gute und kontinuierliche sprachliche Bildung nur gemeinsam mit den Familien realisiert werden kann.

(Zustimmung von Konstantin Pott, FDP)

Wir haben ja morgen früh noch einmal die Möglichkeit, nicht nur das Bemühen zur Förderung des Vorlesens, sondern über Sprachentwicklung und Sprachförderung in Kitas zu reden, und auch über Sprachstandserhebungen. Ich denke, morgen können wir das, was wir mit dem Vorlesen begonnen haben, noch einmal vertiefen. - Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.