Christian Hecht (AfD): 

Vielen Dank. - Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren Kollegen! Wieder einmal stehen wir hier, um über die Schulsozialarbeit zu diskutieren. Doch statt die Schulsozialarbeit auf ihre wesentlichen Kernpunkte zu fokussieren, erleben wir, wie ihr Anwendungsbereich zunehmend ausgeweitet und als Vehikel für ideologische Experimente an unseren Kindern an unseren Kindern missbraucht wird.

(Zurufe von der AfD: Ja! - Jawohl!)

Erinnern wir uns: In ihren Wurzeln geht die Schulsozialarbeit auf das 19. Jahrhundert und die mit den Migrationsströmen in die USA verbundenen Probleme sozial benachteiligter Jugendlicher zurück. Erst in den 1970er-Jahren, also über 100 Jahre später, entwickelte sie sich in Deutschland zu einem eigenständigen Handlungsfeld und wuchert seitdem wie ein Tumor im Fleische deutscher Bildungspolitik.

(Beifall bei der AfD - Sebastian Striegel, GRÜNE: Das fängt ja gut an! - Zuruf: Das ist eine Sprache! Wie bei Klemperer! - Zurufe von der Linken, von der SPD und von den GRÜNEN)

Schulen sind aber keine Intensivstationen linker Kuschelpädagogik, sie sind keine Heilanstalten für jedes soziale Wehwehchen der um jeden Rest sozialer Kompetenz gebrachten woken Schüler, die verzweifelt auf der Suche nach ihrer geschlechtlichen Identität sind, wo sie sich doch besser auf ihren Hosenboden setzen und lernen sollten.

(Juliane Kleemann, SPD: Au!)

Schulen müssen Orte der Bildung sein. Davon kann man angesichts der Bildungsmisere in unserem Land aber kaum noch sprechen. Diese fatale Bildungsmisere ist auch der Beweis dafür, dass die Schulsozialarbeit offensichtlich nicht das Allheilmittel ist, als das man sie uns zu verkaufen versucht. Zielführend wäre schon eher, sich ein Beispiel an Australien zu nehmen und Jugendlichen unter 16 Jahren die Nutzung sozialer Medien zu verbieten.

(Zurufe von der CDU)

Unsere Schulen mutieren zu Experimentierfeldern links-grüner Ideologie. Die multikulturelle Gesellschaft mag Vielfalt beschwören, doch die Realität zeigt eine Zunahme von Gewalt, Mobbing, Ausgrenzung, Hass und Disziplinlosigkeit. Die Schulsozialarbeit in ihrer aktuellen Ausgestaltung jedenfalls stärkt unsere Kinder nicht, sondern untergräbt die klassischen Werte, wie Disziplin, Leistung und Respekt.

Wir fordern darum konsequent den kontinuierlichen Ausstieg aus der Schulsozialarbeit.

(Susan Sziborra-Seidlitz, GRÜNE: Ach! - Zurufe von der Linken und von den GRÜNEN)

Die demokratische AfD-Fraktion will Bildung statt Bevormundung. Darum lehnen wir nicht nur das dem Antrag zugrunde liegende Landesschulprogramm inhaltlich ab, sondern natürlich auch den Beschlussantrag selbst.

Wir gehen den rechten Weg und setzen uns für eine Bildungspolitik ein, die Leistung honoriert, klassische Werte propagiert und die humanistische Tradition unserer Vorväter in eine lebenswerte Zukunft trägt. - Vielen Dank.

(Beifall bei der AfD)


Vizepräsident Wulf Gallert: 

Herr Hecht, erstens gibt es noch eine Intervention, und zweitens wollte ich sagen, die Formulierung, dass die Schulsozialarbeit an sich sozusagen ein Tumor am Körper der Bildung    


Christian Hecht (AfD): 

Nein, nein, nein. Sie wuchert „wie ein Tumor“. Das war ein Vergleich.


Vizepräsident Wulf Gallert: 

Die Formulierung „Sie wuchert wie ein Tumor“ ist sozusagen ganz scharf an der Grenze zur Beleidigung derjenigen, die diese Schulsozialarbeit machen.

(Beifall bei der CDU, bei der Linken, bei der SPD und bei den GRÜNEN)

Nun können wir uns sozusagen in einer juristischen Argumentation verlaufen und darüber diskutieren, ob Sie die Menschen beleidigt oder das System kritisiert haben. Das ist mir jetzt egal.

(Zurufe von der AfD)

Ich sage nur noch einmal ausdrücklich: Sie müssen wissen, dass zumindest die Gefahr besteht, dass die Menschen, die diese Arbeit machen, dadurch schwer beleidigt wurden.


Christian Hecht (AfD): 

Ich nehme Ihre Position zur Kenntnis.


Vizepräsident Wulf Gallert: 

Jetzt kommt Frau Gorr mit ihrer Intervention. - Bitte.


Angela Gorr (CDU): 

Danke, Herr Vizepräsident, für Ihre Worte. - Herr Hecht, ich weise Ihre Äußerung zurück. Ähnlich wie Herr Gallert es eben gesagt hat, empfinde ich das als schärfste und höchste Missachtung der wertvollen Arbeit, die Schulsozialarbeiter und Schulsozialarbeiterinnen hier leisten.

(Beifall bei der CDU, bei der Linken, bei der SPD und bei den GRÜNEN - Zurufe von der AfD)


Vizepräsident Wulf Gallert: 

Sie können darauf reagieren.


Christian Hecht (AfD): 

Das ist Ihnen unbenommen, Frau Gorr. - Vielen Dank.